Morgengruß von Helmut Harff: Einfach mal die Augen auf

Ich war ja gerade in Berlin unterwegs. Hier und da musste ich auf den Bus warten, ansonsten war ich viel zu Fuß unterwegs. Ich tat dabei das, was ich am meisten liebe: Meine Umgebung, die Menschen beobachten.

Man muss nur mal hinsehen und entdeckt viel Sehenswertes, viel Lustiges. Da war der Hund, der an der Ampel wartete, bis die auf grün stand. Erst dann ließ er sein Herrchen über die Straße. Schmunzeln musste ich auch über das Eichhörnchen, das mit einem Bauarbeiter das Frühstück teilte. Was ich bisher noch nie gesehen hatte war der Spatz, der aus einer Untertasse Kaffee trank.

Dann war da die etwas hochnäsig wirkende Frau, die zwar einen schicken Mantel trug, aber die dicke Laufmasche nicht bemerkte. Mein Hinweis quotierte sie erst mit einem keifenden Geräusch, dann mit rotem Kopf und  einem peinlichen oh. Der jungen Frau, deren Rock sich in der Handtasche verklemmt hatte, sagte ich das nicht. Es sah einfach so süß aus.

An einem Laden las ich an der Tür ein Schild, auf dem stand „Komme irgendwann wieder“. Vor einem Laden saß augenscheinlich der Besitzer. Als ich seinen Laden betrat, schaute er kurz hoch und fragte, ob ich auch wirklich etwas kaufen möchte. Er hatte wohl keine Lust meinetwegen aufzustehen.

Und dann im Bus: Entgegen allen Berlin-Vorurteilen begrüßte der Fahrer seine Fahrgäste und erklärte sogar, was es da auf Ku-Damm und Tauentzien zu sehen gibt. Völlig unberlinerisch war, dass Menschen an einer roten Ampel stehen blieben, obwohl dort eine Baustelle war und gar kein Auto fahren konnte. 

Ja, typisch Berlin ist wohl, dass es nichts typisches gibt, aber vieles was einen schmunzeln lässt.

Schmunzel lässt mich jetzt meine Frühstück mit der Besten Frau der Welt

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Rudolf, Marie-Louise, Adelheid

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