
Der Bernina Express verbindet die Schweiz mit Italien auf einer der spektakulärsten Bahnstrecken der Welt. In unserer Content-Serie reisen wir 2025 Monat für Monat entlang der Berninalinie – von den Gletschern am Pass über die Dörfer des Puschlavs bis ins Tal.
Nun, im November, erreicht die Reise ihren südlichsten Punkt, Tirano, und damit sein Ziel. Der Zug hält an – doch die Geschichte geht weiter.
In Tirano endet die Fahrt des Bernina Express – und zugleich öffnet sich eine neue Welt. Hinter den Reisenden liegen 55 Tunnel, 196 Brücken und 122 Kilometer alpines Panorama. Vor ihnen breitet sich italienisches Leben aus: eine Piazza voller Stimmen, das Aroma von Espresso, die Sonne auf den Fassaden. Hier, am Ende der Gleise, treffen Schweizer Präzision und italienische Leichtigkeit aufeinander.
Tirano ist mehr als ein Endpunkt – es ist ein Tor. Die barocke Wallfahrtskirche Madonna di Tirano markiert seit Jahrhunderten die Grenze zwischen Berg und Tal, zwischen Ruhe und Bewegung. Wer hier ankommt, spürt: Diese Linie endet nicht abrupt, sie klingt aus – wie ein letzter Ton, der im Raum nachhallt.
Für viele Reisende ist Tirano nicht das Ende, sondern der Übergang. Ab hier führt der Bernina-Express-Bus weiter – vorbei am Comer See, durch Chiavenna bis nach Lugano. Die Rhätische Bahn schafft damit eine Verbindung, die die Alpen nicht trennt, sondern verbindet: vom Engadin bis ins Tessin, von Gletschern zu Palmen.
Die Berninalinie zeigt nirgends deutlicher als hier, was sie ausmacht: Nähe, Vielfalt, Verbindung. Tirano steht für die Begegnung zweier Kulturen – und für eine Reise, die beweist, dass Grenzen nur Linien auf Karten sind.
Foto: Rhätische Bahn AG
Vom Pass ins Paradies
Der Bernina Express in Tirano
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