Morgengruß von Helmut Harff: Armer Nikolaus

Na, eigentlich waren es ja zwei



Reden wir vom Nikolaus, so stimmt so einiges nicht, denn d e n
Nikolaus gab es gar nicht. Die Geschichte geht gleich auf zwei Herren zurück. Der eine, der Bischof von Myra, lebte von 270 bis zum 6. Dezember 343. Wir feiern heute also seinen 1755. Geburtstag. Der andere Nikolaus war zunächst Abt von Sion und dann Bischof von Pinora und starb am 10. Dezember 564. Beide stammten also aus Kleinasien, der heutigen Türkei.

Arm waren die beiden Heiligen auch nicht, denn zumindest der eine hatte reich geerbt. Er soll in der Nacht Goldklumpen durch das Fenster einer armen Familie geworfen haben, damit die drei jungen Frauen der Familie heiraten konnten und sich nicht aus Armut verkaufen mussten. Er bewahrte die jungen Damen davor, so einen merkwürdigen Nikolausstiefel wie den oben vor die Tür zu stellen.

Ärmer dran sind alle die, die heute einen blitzeblank geputzten Stiefel vor die Tür stellen wollten. Wer hat schon noch – vor allem als Kind – Schuhe, die man blitzeblank putzen kann? Wer sich jetzt fragt, warum die Stiefel schon gestern Abend vor die Tür gestellt wurden, dem sei erläutert, dass weil im Christentum – nach alter orientalischer Art – der Tag mit dem Sonnenuntergang des Vortages beginnt. 

Allen, die mit den geputzten Stiefeln ein Problem haben, sei schon für das nächste Nikolausfest gesagt, dass Nikolaus auch Schutzpatron der Seefahrer ist. Früher bastelten die Kinder daher Schiffchen, in die die Gaben des Nikolaus gelegt wurden.

Was in meinem Nikolausstiefel war? Auf jeden Fall nicht mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Nikolaus-Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Nikolaus, Denise, Henrike

Foto: Pixabay

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