
Selb – die „Weltstadt des Porzellans“ – wird 2026 selbst zur Bühne eines kriminalistischen Abenteuers. Anlässlich des 600.-jährigen Stadtjubiläums präsentiert das Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan die große Sonderausstellung „Tatort Porzellan(ikon). Ein Selber Krimi“, die ab dem 21. März 2026 die verborgenen, dunklen und überraschenden Kapitel der Porzellangeschichte beleuchtet.
Porzellan steht für Perfektion, Eleganz und technische Raffinesse und zugleich für Geheimhaltung, Rivalität und menschliche Schwächen. Wo ein Material zum Symbol einer Stadt wird, wie es in Selb der Fall ist, entstehen auch Geschichten von Patentstreitigkeiten, Industriespionage, Fälschungen, Diebstählen und spektakulären Kriminalfällen. Die Ausstellung zeigt: Hinter dem „weißen Gold“ verbirgt sich weit mehr als makellose Schönheit.
Die Ausstellung
Die Ausstellung präsentiert über 60 Exponate, darunter zahlreiche selten gezeigte Originale aus nationalen und privaten Sammlungen und zieht ein breites Publikum an: Liebhaberinnen und Liebhaber von Porzellan und Keramik, kulturhistorisch Interessierte, Selberinnen und Selber, Gäste der Region, aber natürlich auch Fans von Krimis und True Crime.
Ausstellungsobjekte stammen unter anderem aus der Polizeihistorischen Sammlung Berlin, der Arzneihistorischen Sammlung der Technischen Universität Braunschweig sowie dem Rundfunkmuseum Fürth. Jedes Exponat wurde von der zuständigen Kuratorin des Porzellanikon sorgfältig ausgewählt; kriminalhistorische Expertise bildet das Fundament der gesamten Schau.
Ein besonderer gestalterischer Akzent stammt aus der Zusammenarbeit mit Impuls Designdie das Ausstellungsdesign gemeinsam mit dem Museum entwickelten. Das Gameplay der Ausstellung – inklusive eines eigens hierfür erarbeiteten begleitenden Kartenspiels – wurde zusammen mit dem Animations-Künstler Andreas Dihm konzipiert. Die Illustrationen sowohl in der Ausstellung als auch im Kartenspiel stammen vom Comic-Zeichner Albert Hulm und verleihen dem kriminalistischen Szenario eine unverwechselbare visuelle Sprache.
Porzellan zwischen Genie, Gefahr und Verbrechen
Die Ausstellung präsentiert wahre Kriminalfälle im Zusammenhang mit Porzellan und Keramik:
- Industriespionage & Patentkonflikte: vom geheimen chinesischen Wissen bis zu europäischen Porzellanrezepturen, Diebstahl, Fälschung & Erpressung: Porzellan als Objekt der Begierde und Handelsware auf dem illegalen Markt, Porzellan als Tatwaffe oder Beweismittel, Medien, Mythen und Kriminalliteratur als Spiegel gesellschaftlicher Vorstellungen.
Zu den besonders eindrucksvollen Exponaten zählen:
- die sagenumwobene „Kanne des Attentäters“, ein illusionistisches Doppelkammergefäß,
- „Jack the Bulldog“ von Royal Doulton, bekannt aus James-Bond-Filmen,
- die Ragoutschüssel „Maiglöckchen“, deren florales Dekor auf die gefährliche Verwechslung einer Pflanze verweist.
Ein kriminalistisches Ausstellungserlebnis
Die Besucherinnen und Besucher übernehmen in der Ausstellung die Rolle von Ermittler*innen. Jeder Themenraum – Diebstahl, Fälschung, Spionage, Erpressung, Vergiften, Körperverletzung – enthält Hinweise, die zum Lösen eines fiktiven Kriminalfalls führen.
Dieses interaktive Konzept fügt sich nahtlos in die wissenschaftliche Dramaturgie ein: Ein doppelter Zugang, der sowohl aktives Ermitteln ermöglicht als auch die Entdeckung historischer Fakten über Porzellan als Kulturobjekt und technologischer Werkstoff.
Selb als Bühne und Ursprung
Die Ausstellung versteht Selb nicht nur als Produktionsstandort, sondern als historisches Zentrum der einst umsatzstärksten Porzellanregion Europas, deren Entwicklung von Aufbruch, Innovation, Konkurrenz – und immer auch von menschlichen Dramen – geprägt ist.
Sie macht sichtbar, dass die Geschichte des Porzellans untrennbar mit der Geschichte der Stadt verbunden ist. In Selb liegen Triumph und Risiko, künstlerische Meisterschaft und wirtschaftliche Rivalität besonders nah beieinander.
Zitat der Museumsdirektorin Anna Dziwetzki, Direktorin des Porzellanikon: „Selb ist untrennbar mit Porzellan verbunden – und damit auch mit all den Geschichten, die dieses Material über Jahrhunderte geprägt haben. Unsere Ausstellung zeigt, wie eng Schönheit und Gefahr, Fortschritt und Täuschung, Kunstfertigkeit und kriminelle Energie miteinander verwoben sein können. Wir laden dazu ein, die Stadt und das Porzellan mit neuen Augen zu sehen.“
Porzellanikon
Werner-Schürer-Platz 1
95100 Selb
Fon +49 9287 91800-123
Fax +49 9287 91800-999
www.porzellanikon.org
Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag und feiertags 10:00 – 17:00 Uhr
Montags geschlossen
Eintrittspreise
5,00 € / 4,00 € ermäßigt
Eintritt sonntags 1,00 €
Kinder bis 18 Jahre kostenloser Eintritt
„Tatort Porzellan(ikon). Ein Selber Krimi“
Eine Krimi-Ausstellung im Porzellanikon Selb (21.03. bis 04.10.2026)
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