Guter Wein ist viel mehr als ein Getränk. Wein ist Genuss in seiner reinsten Form, ist Leidenschaft, ist eine Lebensphilosophie. Wein ist auch hartes, traditionelles Handwerk und Know-how, das die Erfahrung vieler Generationen vereint.
Wein ist aber genauso Teil einer Lebenseinstellung, bringt die Menschen zusammen und ist Begleiter für unvergessliche Stunden. Und nirgendwo schmeckt Wein besser als dort, wo er gemacht wird. Im Portfolio der portugiesischen Vila Galé-Gruppe gibt es drei Hotels, die sich ganz dem Öno-Tourismus verschrieben haben.
Vila Galé Douro Vineyards
Der Legende nach steckt das Wort ouro (Gold) im Namen des Flusses, an dessen Ufer das älteste abgrenzte Weinbaugebiet der Welt liegt. Und doch haben die Menschen, die dort leben und die besten und elegantesten Weine Portugals erzeugen, ganz und gar kein goldiges Leben. Denn die Ufer des Douro sind steil, so steil, dass in den über Jahrhunderte in die kargen Schiefer- und Granithänge gegrabenen Weinbergen nur mühsame Handarbeit möglich ist. Eine eindrucksvolle Landschaft, faszinierend und brutal zugleich – und so einzigartig, dass die UNESCO sie 1996 in die Liste des Weltkulturerbes aufnahm.
Die Trauben, die hier wachsen, werden ganz verschieden weiterverarbeitet: Der eine Teil bildet die Basis für die weltberühmten Portweine, die längst das verstaubte Image des Süßweins zum Kaffeekränzchen abgeschüttelt haben und für die Wein-Enthusiasten – vor allem, wenn es sich um gute und lange gelagerte Jahrgänge (Vintages) handelt – oft schwindelerregende Preise zahlen. Der andere Teil wird in den zahlreichen Quintas (Weingütern) zu Qualitätsweinen verarbeitet, bei denen vor allem die roten wegen ihrer enormen aromatischen Dichte, milden Tanninen und gut eingebundenen Säure längst zur internationalen Elite gehören.
Inmitten dieser großartigen Region liegt unweit des uralten Dorfes Marmelal die Quinta do Val Moreira, ein traditionsreiches Weingut, in dem im April 2019 das Hotel Vila Galé Douro Vineyards seine Pforten öffnete. Obwohl das Haus neu erbaut wurde, fügt es sich wie selbstverständlich in seine Umgebung ein. Kein Wunder, denn es wurde aus den ortsüblichen Schiefersteinen gebaut, und auch die Panoramaterrasse und der Pool nehmen die geschwungenen Linien der Weinberge auf.
Schon der Blick ins Tal ist sensationell: Weit unten macht der Nebenfluss Rio Tedo noch eine letzte, verwegene Schleife, bevor er sich mit dem Douro vereint.
Alles in dem vorerst nur sieben Zimmer kleinen Agriturismo dreht sich um die feinen Tropfen: Große Fässer stehen in der Bar, an der Wand hängen Kunstwerke, die aus verschiedenfarbigen Flaschenkorken geschaffen wurden, und auch die Zimmer und Suiten sind mit Motiven aus der lokalen Weinwelt dekoriert: Große Foto-Tapeten zeigen Weinberge oder Rabelos, die Lastkähne, mit denen einst die Portweine flussabwärts nach Vila Nova de Gaia transportiert wurden, wo sie ihrer Vollendung entgegen reiften.
Zur Quinta gehören 25 Hektar Rebfläche; aus den Trauben werden roter und weißer Port sowie rote und weiße Tafelweine gekeltert. Gäste können die Kellerei besichtigen und die edlen Tropfen natürlich vielfach verkosten – bei der Führung im Weinkeller, an der Hotelbar und im Restaurant „Val Moreira“, wo sich die Gewächse der Quinta als perfekte Begleiter zur regionalen Küche erweisen. Wer ganz nah beim Weinmachen dabei sein will, kommt im Herbst: Dann dürfen die Hotelgäste sogar bei der Ernte Hand anlegen.
Auch ein zwei Hektar großer Olivenöl, aus dessen Früchten Topqualität gepresst wird, und ein zweieinhalb Hektar großes Areal mit Mandelbäumen sind Teil der Quinta do Val Moreira. Dort kann man wunderbar spazieren gehen und immer wieder spektakuläre Ausblicke ins Tal genießen.
Eine Übernachtung im Doppelzimmer kostet ab 180 Euro für zwei Personen inklusive Frühstück.
Vila Galé Collection Douro
Spätestens, wenn man am frühen Abend im fröhlich blubbernden Whirlpool auf der Terrasse des Vila Galé Collection Douro sitzt, ist der Alltagsstress vergessen. Denn jetzt schweift das Auge über den nur einen Stein-wurf entfernten Rio Douro und die Rebterrassen an den steilen Granit- und Schieferhängen, die das Weinanbau-gebiet am Douro der Welt zu einem Mekka für Weinfans aus aller Welt machen.
So modern das komfortable 4-Sterne-Haus bei Lamego ist, so harmonisch fügt es sich in die Umgebung ein. Denn genau wie die Weinberge ist auch das Gebäude terrassenförmig angelegt. Aus fast allen Zimmern hat man einen wunderbaren Blick auf den Fluss. Und auch im hauseigenen Satsanga-Spa mit Hallenbad, Dampfbad, Vichy-Dusche und Fitnessbereich ist die Umgebung allgegenwärtig: Einige der Behandlungsräume wurden direkt in den Fels geschlagen – das schafft eine Atmosphäre, in der sich Entspannung fast automatisch einstellt. Seit neuestem werden Gäste mit einer speziellen Weinmassage verwöhnt.
Das Abendessen nimmt man in dem modern gestalteten Restaurant oder – noch schöner – auf der großzügigen Panoramaterrasse ein. Zu den ambitionierten und von regionalen Traditionen geprägten Köstlichkeiten, die Küchenchef Francisco Ferreira hier servieren lässt, passen die feinen Tropfen aus dem Schwesterhotel Vila Galé Douro Vineyards oder der Nachbarschaft natürlich perfekt.
Am Tag dann lockt die Umgebung, etwa in Form einer Fahrt mit der nostalgischen, von einer Dampflok gezogenen Bahn durch das Douro-Tal – der Bahnhof von Peso da Régua ist nicht weit vom Hotel entfernt. Und dann gibt es natürlich rundum jede Menge Weingüter zu besuchen, Quintas, in denen die besten Tropfen Portugals zur Perfektion heranreifen. Lohnenswert ist auch ein Ausflug zu den Sektkellereien von Raposeira und Murganheira, die einige der besten Espumantes Portugals produzieren.
Wenn man dann am Abend bei einem guten Glas Wein wieder auf der Terrasse des Vila Galé Collection Douro sitzt und unten auf dem Douro ein Kreuzfahrtschiff vorüberziehen sieht, muss man nur die Augen schließen – und schon glaubt man sich in alte Zeiten versetzt, als hier die großen, bis obenhin mit Fässern beladenen Rabelos (Lastkähne) in Richtung Porto aufbrachen, wo der Rebsaft schließlich zu bestem Portwein veredelt wurde.
Eine Übernachtung im Doppelzimmer kostet ab 110 Euro für zwei Personen inklusive Frühstück.
Vila Galé Clube de Campo
Einst war der Alentejo die Kornkammer Portugals. Immer öfter aber sieht man zwischen goldgelben Weizenfeldern, knorrigen Korkeichen und alten Olivenbäumen große Weinfelder, die sich über die dünn besiedelte Hügellandschaft zwischen Lissabon und der Algarve ziehen.
Für Weinkenner gilt der Alentejo längst als „Kalifornien Portugals“ – nicht nur, weil hier die Sonne verlässlich und mit großer Kraft auf die Landschaft strahlt und so den Grundstock für exzellente Tropfen legt, sondern auch wegen der Kellereien, in denen die reifen Trauben verarbeitet werden: In den letzten 20 Jahren wurden hier viele Millionen in innovative Technik investiert, und so entstehen im Alentejo heute kraftvolle, runde Gewächse, die Moderne und Tradition aufs Beste vereinen.
Mitten in der authentischen Hügellandschaft des Alentejo und unweit der über 2000 Jahre alten Festungsstadt Beja findet man den Vila Galé Clube de Campo – ein auf einer ehemaligen Farm gelegenes, charmantes Land-hotel, das seinen Gästen allen modernen Komfort bietet und auf dem die Landwirtschaft bis heute eine große Rolle spielt. Im Zentrum steht dabei das hauseigene Weingut Santa Vitória, das weithin geschätzte Rot-, Weiß- und Roséweine hervorbringt. Es versteht sich fast von selbst, dass Hotelgäste die Kellerei besichtigen und sich von den Weinmachern den Prozess des Kelterns ausgiebig erläutern lassen können. Und natürlich darf man die hier erzeugten Gewächse in fachkundiger Begleitung auch verkosten.
Wer noch tiefer in die Kunst der Önologie eintauchen will, hat während der Erntezeit im Herbst die Gelegenheit dazu: Gäste können mithelfen, wenn die reifen Trauben von den Rebstöcken geschnitten werden und dabei sein, wenn die Früchte in traditionellen großen Steinbottichen (Lagares) mit den Füßen ausgepresst werden. Das ist einerseits harte Arbeit, andererseits ein geselliges Vergnügen, zu dem unbedingt deftige Verpflegung, Musik und natürlich das eine oder andere Gläschen aus der Ernte des Vorjahres gehören.
Köstliche Tropfen anderer Art gustieren Gäste in der neuen Ölmühle des Gutes und erfahren bei Führungen viel Wissenswertes zur Herstellung des schmackhaften Olivenöls.
Langweilig wird’s den Gästen auch außerhalb der Erntezeit nicht: Man kann zum Beispiel die Umgebung auf dem Rücken eines Pferdes, bei einer Kutschfahrt oder auf dem Quad erkunden, auf dem zum Gut gehörenden See mit dem Kanu paddeln, den Alentejo bei einer Ballonfahrt aus der Luft kennenlernen oder im kleinen Lehrgarten seine botanischen Kenntnisse verfeinern – was bei den jüngsten Besuchern so gut ankommt wie die Begegnung mit Eseln, Schafen, Ziegen und Lamas im Streichelzoo. Auch Pfirsiche und verschiedene Gemüsesorten werden auf dem Gelände der Farm angebaut und zum Teil im Restaurant „Pavilhão da Caça“ verarbeitet.
Natürlich kann man im Vila Galé Clube de Campo auch einfach nur Relaxen – am Pool im Freien, im modernen Wellnessbereich oder ganz einfach in der Hängematte. Am besten mit einem schönen Glas Wein in der Hand. So ist das Landleben ungemein entspannend... Eine Übernachtung im Doppelzimmer kostet ab 90 Euro für zwei Personen inklusive Frühstück.
Wo der Wein zuhause ist
Vila Galé Hotels in Portugal
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