Morgengruß von Helmut Harff: Ich liebe meine Mietwohnung

… mich stört kein Herbstlaub



Ich bin gerade von meinem Morgenspaziergang zurück. Die meisten in meiner Umgebung leben in Einfamilienhäusern. Sie haben es „geschafft“, ein Häuschen, manche sogar ein Haus, sie haben Wohneigentum. Ich gehöre also zu den Losern mit meiner Mietwohnung.

Na gut, vielen der Hausbesitzer sitzt die Bank im Nacken, denn sie dürfen zwar in dem Haus wohnen, aber Eigentümer sind sie erst, wenn die letzte Rate bezahlt ist. Spätestens dann stehen die ersten teuren Reparaturen an, wenn der Politik nicht zuvor ein Heizungsgesetz oder ähnliches einfällt.

Heute früh habe ich wieder einmal gesehen, wie toll so ein Haus ist. Die Besitzer mussten nicht spazieren gehen, sie konnten vor der Arbeit ganz in Unruhe Laub fegen. Von wegen Rente mit 67, als Hausbesitzer bist du immer Hausmeister, Haushandwerker, egal ob du einfach so die zehn Sprossen auf die Leiter hoch kommst oder den Rasenmäher mit dem Rollator verwechselst.

Ja, ein Haus bietet mehr Freiheit als ein Mietshaus – zumindest theoretisch. Aber es bietet vor allem sehr viele Möglichkeiten, sich körperlich auszutoben. Nur ist das eben nicht freiwillig, denn wahrscheinlich jede Ortsatzung sieht vor, dass der Eigentümer für die Laub- und auch Schneebeseitigung verantwortlich ist. Toll, denn ich habe kein Eigentum.

Ja, wer davon träumt ein Haus zu besitzen, der ist gut beraten, in der Schule nicht geträumt zu haben. Dann hätte er nämlich mitgekommen, dass in unserem Grundgesetz geregelt ist, dass Eigentum verpflichtet – auch zum Laub harken. 

Die einen harken Laub, ich habe Zeit für mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Cordula, Salome, Ingbert

Foto:
Pixabay

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