
Am  Freitag, den 8. April eröffnete die Soloschau „Was ist los?“ im  Schweriner E-Werk mit Bildern und Skulpturen von Gunilla Jähnichen. Für  ihre auffällig farbintensiven Arbeiten verwendet die Berliner Künstlerin  hochpigmentierte, leuchtende Acrylfarben und Tuschen auf Leinwand und  Papier. 
Ihre Bildsprache bewegt sich im Grenzbereich zwischen  Figuration und Formauflösung. In mehreren Schichten aufgetragene, oft  durchscheinend vibrierende Farbflächen, Linien und Kleckse bilden den  reduktionistischen Ausgangspunkt ihrer assoziativ wirksamen  Darstellungen humanoider Gestalten – in unterschiedlichen  Stimmungslagen.
Sie treten aus dem Informellen der puren Farbe  konsequent heraus, bleiben aber schemenhaft und oft verkürzt auf  Wesenszüge: Minimale Setzungen von Strichen und Punkten werden zu  Markierungen anthropomorpher Verweise, zu Auge und Mund, zu unmittelbar  lesbaren Piktogrammen emotionaler Zustände.
Gunilla Jähnichen  beschäftigt sich mit Möglichkeitsformen der Darstellung menschlicher und  nichtmenschlicher Emotionen, die sich als Variationen von Mimik und  Gestik zunächst auf elementarer Kommunikationsebene spiegeln, bevor sie  Handlungen in privaten oder gesesellschaftlichen Gefügen motivieren.
In  ihren künstlerisch reduzierten Darstellungen von Basisstimmungen ist  auch das Phänomen der Verwendung von Emojis als cartoonartig verknappte  Mitteilungen von Gefühlszuständen in digitalen Nachrichten mitgedacht.  In ihrer Ambivalenz und diffusen Vagheit docken sie an, an die  kommunikative Mehrdeutigkeit der visuellen Bildzeichen-Codes.
KUNSTVEREIN FÜR MECKLENBURG UND VORPOMMERN
SCHWERIN
KUNSTHALLE im E-Werk
Spieltordamm 5
DE-19055 Schwerin
Tel. +49(0)385 5213166
www.kunstverein-schwerin.de
Bild: Gunilla Jähnichen, I’ll be your mirror, 30 x 30 x 30 cm, 2021, Acryl auf Modeliermasse. 
Foto: Detlef Eden
GUNILLA JÄHNICHEN – „WAS IST LOS?“
Die Frage wird im E-Werk Schwerin beantwortet
Veröffentlicht am: 13.04.2022
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