Morgengruß von Helmut Harff: Sonntagslangeweile

Wenn ich so aus meinem Bürofester schaue, so möchte ich den Rechner gleich wieder runter fahren und mich ins Bett verkriechen. Was soll man auch sonst machen?

Ja, ich könnte in die Therme fahren, aber am Wochenende – ich bin ja schon ein alter Mann – sind mir da zu viele Kinder. Wochenende ist nun mal Familienzeit. Ich könnte auf den Golfplatz fahren, aber ich bin ein Schönwettergolfer. Das fällt damit auch aus, genau wie eine Tour mit dem Rad.

Also, wird erst einmal gefrühstückt – und dann? Steht da nicht noch etwas auf meiner To-do-Liste? Richtig, da hat ein unangenehmer Mensch – also ich – notiert: Aufräumen!!!

Stimmt, nicht das es bei mir unordentlich ist, außer auf dem Schreibtisch. Aber es sammelt sich immer wieder so viel an – überall, vor allem auf dem Boden und dem Keller. Zuerst sehe ich mir mal den Stapel Bücher an, der da in der Ecke steht. Die allermeisten werde ich nicht mehr in die Hand nehmen, also weg damit. Nein, nicht in den Müll. Einiges geht in die Gemeindebibliothek, anderes in die Schule. Einige Bücher werde ich verkaufen, den Rest in die Buchtausch-Telefonzelle stellen.

Und nun in den Keller – im Blaumann. Toll, was da alles rumsteht. Da muss wirklich einiges weg, die Fahrt zum Recyclinghof lässt sich nicht verhindern. Doch einiges kommt nicht weg, anderes wird man demnächst auf einem Verkaufsportal finden, anderes geht vielleicht in ein Sozialkaufhaus. Das gleiche mache ich auf dem Dachboden, wo ja eigentlich ohnehin nichts stehen soll.

Unter dem Strich habe ich dann wieder Platz für neues, einige Leute glücklich gemacht und auch noch Geld auf dem Konto. Ein toller Sonntag.
 
Bis es aber so richtig los geht, genieße ich ganz aufgeräumt ist mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Maximilian, Horst, Pilár, David

Foto: Pixabay