Die europäische Politik will den Umstieg auf die Elektromobilität erzwingen: Das Ziel der EU-Kommission unter Ursula von der Leyen und Frans Timmermans, ab 2035 nur noch (lokal) emissionsfreie Fahrzeuge zuzulassen, steht weiterhin.
Jetzt kristallisiert sich heraus, wer zu den Gewinnern zählen könnte: Die chinesische Autoindustrie. Dies jedenfalls ergibt eine neu vorgestellte Studie des Kreditversicherers Allianz Trade.
Für die Analysten des global führenden Kreditversicherers ist klar: Chinesische Marken oder in China gebaute Autos, die unter „westlichen“ Marken vertrieben werden, fassen in Europa rasch Fuß. Und das hat Folgen: Ein chinesischer Marktanteil von 10 Prozent würde die europäischen Hersteller schon bis 2030 rund 24 Milliarden Euro an Wertschöpfung kosten – ohne die Zulieferindustrie zu berücksichtigen. Ganz Europa wäre betroffen, am stärksten die Volkswirtschaften von Deutschland, Tschechien und der Slowakei.
Andererseits geraten europäische Hersteller in China in eine immer ungünstigere Position: Ende 2022 haben die Deutschen auf dem größten Markt der Welt ihre Marktführerschaft verloren. In China vertraut man europäischen Autos mit Verbrennertechnologie, bei E-Autos setzt man hingegen lieber auf einheimische Marken. Wenn sich daran nichts ändert, drohen schmerzhafte Verluste. Stolze 7 Milliarden Euro an Nettogewinn gingen Europa jährlich durch die Lappen, wenn die Chinesen ihren Marktanteil im eigenen Land von rund 50 auf 75 Prozent erhöhen.
„Trübe Aussichten für die europäischen und insbesondere deutschen Autobauer,“ resümiert Aurélien Duthoit, Branchenexperte bei Allianz Trade, angesichts dieser Erkenntnisse und Projektionen. (aum)
Foto: Autoren-Union Mobilität/BYD
China gewinnt
Allianz Trade zur "Antriebswende" in Europa
Veröffentlicht am: 12.05.2023
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