(djd). Die Nachfrage nach gebrauchten Pkw zeigt sich in Deutschland stabil mit leicht steigender Tendenz. Wer sich aktuell nach einem jungen Gebrauchten umsieht, der steht neben der Frage nach dem verfügbaren Budget auch vor der Entscheidung, welche Antriebstechnik es werden soll - Benzin, Diesel, Hybrid oder doch Elektro pur.
Das Interesse an gebrauchten Elektrofahrzeugen nimmt zu, laut dem Portal AutoScout24 wuchs die Nachfrage ab dem dritten Quartal 2024 erstmals schneller als das Angebot.
Wichtigstes Bauteil im gebrauchten Stromer: Die Batterie
Ein Grund für die bisherige Elektro-Zurückhaltung bei Gebrauchtwageninteressenten ist die Unsicherheit, wie sich der Zustand des teuersten Bauteils - der Batterie - überprüfen lässt. "Der Batteriezustand ist bei gebrauchten Elektrofahrzeugen ein wichtiger Verkaufsfaktor", bestätigt Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK). Für den Laien ist eine solche Überprüfung kaum machbar, denn die Kilometerleistung und das Fahrzeugalter geben nur bedingt Hinweise auf die Restkapazität der Akkus. Denn dessen Zustand wird von weiteren Faktoren beeinflusst, wie Temperatur, Ladeverhalten der Vorbesitzer, Ladezyklen oder Fahrstil.
Unabhängige Tests geben Sicherheit über Zustand und Kapazität der Akkus
Gefragt sind daher unabhängige Tests wie das Zertifikat von Aviloo, mit dem auch der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe zusammenarbeitet. Die Bescheinigung gibt Auskunft über den Gesundheitszustand der Batterie (State of Health, kurz SoH).
Die Werte werden transparent in Prozent dargestellt - eine Batterie mit ursprünglich 60 kWh und einer Kapazität von 80 Prozent stellt also nur noch 48 kWh zur Verfügung - mit entsprechend verkürzter Reichweite. Bei dem Akkutest wird nicht nur das Verhalten während der Fahrt gemessen. Hinzu kommt die Analyse von vielen Millionen Datenpunkten. Dadurch erhalten Kaufinteressenten detaillierte Auskünfte darüber, welche realen Reichweiten noch möglich sind, wie sich die Batterie im Vergleich zu ähnlichen Fahrzeugen schlägt oder ob Defekte auf der Zellebene vorhanden sind. Das erleichtert eine bewusste Kaufentscheidung und gibt mehr Sicherheit, dass keine aufwendigen Reparaturen auf den Neubesitzer zukommen.
Foto: djd/Wirtschaftsgesellschaft des Kraftfahrzeuggewerbes/Timo Volz