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Virus beeinträchtigt die globale Weinproduktion

Was die Forschung über die Grapevine Red Blotch Krankheit von Weinreben weiß



In der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachjournals PLOS Pathogens Pearls fasst ein internationales Team um Dr. Björn Krenz von der Abteilung Pflanzenviren am Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH die aktuellen Forschungsergebnisse und offenen Fragen rund um die sich weltweit ausbreitende Erkrankung von Weinreben zusammen.

Grapevine Red Blotch Krankheit
(Grapevine Red Blotch Disease, GRBD)

Die Viruserkrankung Grapevine Red Blotch Disease befällt sowohl wilde Weinreben als auch kommerziell genutzte Rebstöcke. Das Grapevine Red Blotch Virus (GRBV) ruft diese folgenschwere Erkrankung hervor. Erstmals wurde diese Virus-Krankheit in den 2000er Jahren in Kalifornien entdeckt. Eine Infektion mit GRBV beeinträchtigt nicht nur die Qualität der Trauben, insbesondere durch eine Fehlreifung, bedingt durch die Beeinflussung biochemischer Prozesse während des Reifungsvorgangs.

„Durch den qualitativ weniger hochwertigen Wein, der erzeugt wird, erleiden betroffene Winzer erhebliche wirtschaftliche Verluste.“ erläutert Dr. Björn Krenz. „Forschende gehen davon aus, dass das GRBV seinen Ursprung in Nordamerika hat und sich infolge von unbeabsichtigten Transporten von infizierten Stecklingen auf der ganzen Welt verbreitet.“, so Pflanzenvirologe Krenz weiter. Neben dem Einsatz von unerkannt erkrankten Stecklingen kommt auch die Grüne Buckelzikade (Spissistilus festinus) als möglicher Überträger des Virus infrage. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, liegt aktuell der Forschungsschwerpunkt darauf, GRBV-freies Pflanzenmaterial zu verwenden. „In Regionen, in denen die Krankheit stärker verbreitet ist, wird Winzern geraten, die infizierten Rebstöcke vollständig zu entfernen.“, macht Dr. Björn Krenz deutlich.

Zukunft des Weinanbaus


Obwohl in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Erforschung dieser Krankheit erzielt wurden, bleiben viele Fragen offen. Diese betreffen unter anderem die tatsächliche Verbreitung der Krankheit, die genaue Art und Weise, wie das Virus die Trauben schädigt, sowie die Frage, ob es noch andere Viren oder Überträger gibt, die die Krankheit verursachen könnten. Um die globale Weinindustrie zu schützen und ihre nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, ist eine weitere Erforschung des Grapevine Red Blotch Virus unerlässlich.

Originalpublikation
Krenz B, Fuchs M, Thompson JR (2023) Grapevine red blotch disease: A comprehensive Q&A guide. PLoS Pathog 19(10): e1011671. https://doi.org/10.1371/journal.ppat.1011671


Foto: DSMZ Grapevine Red Blotch Disease

 


Veröffentlicht am: 20.11.2023

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