Gerade gingen die Usedomer Literaturtage zu Ende, die vier Tage unter dem Motto "Erfahrung schätzen" standen. Zu Gast waren die Schweizer Schriftstellerin Zora del Buono, Literaturnobelpreisträgerin Olga Torkasczuk und weitere Autoren.
Zum Abschluss wurde der Usedomer Literaturpreis 2025 an den polnischen Schriftsteller Szczepan Twardoch im Seebad Ahlbeck verliehen. Twardoch las aus seinem Roman „Demut“, für den er – stellvertretend für sein Gesamtwerk – den Preis erhielt.
In der Jurybegründung heißt es: „Wer Europa verstehen möchte, muss Szczepan Twardoch lesen. ... Als Oberschlesier vertritt er einen offenen Regionalismus, weshalb seine Protagonisten häufig im wahrsten Sinne Grenzgänger sind, deren Identitäten gebrochen, uneindeutig und hybrid bleiben. Twardoch gibt dem Uneindeutigen eine Stimme und damit den stillen Helden der Geschichte. Das könnte nicht aktueller sein. Szczepan Twardochs Werk ist deshalb zugleich ein leidenschaftliches literarisches Plädoyer gegen einfache Wahrheiten, gegen Nationalismus und Populismus.“
Szczepan Twardoch gilt als eine der herausragenden Stimmen der zeitgenössischen Literatur. Am 15. April erscheint sein neuer Roman "Nulllinie", für den er selbst mehrere Male in den Krieg im Osten der Ukraine gereist ist.
Der Usedomer Literaturpreis ist mit 5000 Euro dotiert und mit einem einmonatigen Arbeitsaufenthalt auf Usedom in Ahlbeck im Seetelhotel Ahlbecker Hof verbunden. Der Publizist Andreas Kossert moderierte die Preisverleihung. Er gehört neben der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk als Vorsitzende und Publizist Manfred Osten der Jury des Usedomer Literaturpreises an. Im letzten Jahr ging der Preis an die Autorin Ronya Othmann.
Foto: Jacek Poremba
Szczepan Twardoch mit dem Usedomer Literaturpreis 2025 geehrt
„Wer Europa verstehen möchte, muss Szczepan Twardoch lesen..."
Veröffentlicht am: 13.04.2025
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