Wie  rührend: Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sorgt sich um ihren  ehemaligen Erzfeind. Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin,  kommentierte heute die Aussage von Bundesfinanzminister Christian  Lindner (FDP), die Bunderegierung werde einem Verbrennerverbot nicht  zustimmen: „Mit einer Enthaltung im EU-Umweltrat bei der wichtigen Frage  des Verbrennerausstiegs würde Deutschland den Konzernen, die sich  längst auf den Weg in eine batterieelektrische Zukunft gemacht haben,  einen Bärendienst erweisen.“ So werden aus den Öko-Aktivisten im  Handumdrehen Business Development Manager der Auto-Konzerne.
Bei  dieser erstaunlichen Hilfestellung für die Automobilindustrie übersehen  die Gegner von gestern allerdings geflissentlich, dass kein Hersteller  selbst nach 2035 auf Verbrennungsmotoren verzichten wird. Denn die Welt  ist längst nicht so elektroindoktriniert wie Europa und besonders  Deutschland, einmal abgesehen von so exotischen Märkten wie Norwegen.  Wenn die deutsche und europäische Automobilindustrie ein Zukunft haben  will, muss sie den Verbrenner weiterbauen – und weiterentwickeln. Es sei  denn, unsere Industrie überlässt den Markt und die Arbeitsplätze  anderen.
Außerdem wird auch der BUND die geopolitische Lage zur  Kenntnis nehmen müssen. Dazu gehört, dass wir für die kommenden Jahre  auch das schönste Batterieauto die meiste Zeit mit Strom aus fossiler  Kohle betreiben müssen. Das bisschen Vorsprung, dass das E-Auto in  Sachen CO2-Fußabdruck bisher vor dem Dieselmotor noch hatte, ist damit  in Rauch aufgegangen. Das Klima wird nun noch ein paar Jahre länger auf  CO2-Reduzierung durch das Elektroauto warten müssen. Es sei denn, die  klimaneutralen Kraftstoffe bekämen doch noch eine Chance.
Foto: Auto-Medienportal.Net
Wie rührend!
Kommentar von Peter Schwerdtmann, Auto-Medienportal.Net
Veröffentlicht am: 23.06.2022
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