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Morgengruß von Helmut Harff: Tolles Fleisch

… aber woher

Ja, wir Menschen essen Fleisch, ich auch. Das ist nun wirklich keine neue Erkenntnis. Wir gehen dabei mit dem Viehzeug nicht gerade so um, wie wir mit uns selber umgehen.

Das will man nun ändern, will sich – wie lange eigentlich schon – um das Tierwohl kümmern. Wir sollen weniger Fleisch essen, wir sollen kein Billigfleisch kaufen, das aus Betrieben kommt, in denen die Tiere leiden mussten. Wir sollen kein abgepacktes Fleisch  aus dem Supermarkt kaufen. Wir sollen mit unserem Kaufverhalten dafür sorgen, dass dem Tierwohl mehr Bedeutung zukommt.

Stimmt, aber ich möchte, dass auch den Menschen, die dafür sorgen, dass ich auch heute frisches Met für mein Frühstücksbrötchen auf dem Tisch habe, mehr Aufmerksamkeit zukommt. All das sind mehr als nur billige Forderungen, das gehört sich einfach so. Nur, das sagt sich so leicht, denn all das hat eben auch seinen Preis und vielfältige Folgen.

Wie bekannt, lebe ich ja auch in der Lausitz. Hier ist die Versorgung mit Fleisch relativ einfach: Es gibt Supermärkte, es gibt gleich mehrere Fleischer, es gibt Hofläden und man kann sein Fleisch online bestellen. Und, ich mache das wie wahrscheinlich viele Menschen hier, ansonsten gäbe es genau wie in Berlin keine Fleischer oder gar Geschäfte von Erzeugern mehr. Ja, das Fleisch im Supermarkt ist am billigsten, doch es gibt dort auch Fleisch, das ich bei den Fachhändlern eben nicht immer bekomme. Ja, das Fleisch beim Fleischer ist etwas teurer, aber auch nicht immer von bester Qualität. Ja, das Fleisch im Hofladen ist toll, was sich aber im überteuerten Preis niederschlägt. Das gleiche gilt für Fleisch vom Online-Händler meines Vertrauens.

So ist das hier auf dem Land, wie aber ist das in Berlin? Ja, auch hier gibt es Markhallen wie die auf dem Foto in Budapest. Nur, bis ich dahin gefahren bin, bin ich hin und zurück 40 Kilometer mit dem Auto unterwegs. Geht auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Ja, ich kann mir aber auch ne Kuh auf dem Hof halten. Die hätte es dann übrigens gar nicht weit zum einzigen Fleischer für 15.000 Menschen. Der ist so groß, dass selbst ohne Abstandsregelungen nur sechs Leute in den Laden rein passen. Also doch online bestellen? Was tun mit den Bergen von Abfall, was tun mit zwei, vier oder mehr Kilo Fleisch?

Nein, wer will, dass man überall qualitätsvolles Fleisch kaufen kann, von denen die Landwirte, die Schlachtbetriebe, die Verarbeiter und der Handel und die dort jeweils Beschäftigten leben können und wo die Tiere nicht nur nicht leiden müssen, sondern es tiergerecht zugeht, der muss auch dafür sorgen, dass dieses Fleisch wohnortnah zu kaufen ist. In den meisten Supermärkten ist das wohl kaum ohne größere und teure Anbauten möglich. Eine Fleischerei zu eröffnen, das ist wohl auch kein Zuckerschlecken. Was bleibt? Alles wie gehabt belassen? Nein, der Staat muss nicht nur in Sachen Tierschutz handeln, er muss auch in Sachen Handel handeln. Supermärkte müssen Frischfleisch anbieten und wer eine Fleischerei eröffnen will, dem muss man alle Steine aus dem Weg räumen, ihm alle Genehmigungen auf einem Silbertablett darreichen.

Passiert das nicht, hat es sich mit dem Tierschutz. Dann ist das nichts weiter als wohlfeiles Geschwafel. Wenn das Fleisch nicht zum Verbraucher kommt, wenn es nicht von Spezialisten verarbeitet und verkauft wird, dann wird das alles nichts – oder die, die es sich leisten können, fahren x Kilometer mit dem Auto beziehungsweise türmen dank ihre Internetbestellungen Berge von Verpackungsmüll auf. Will man das? Hat man das überhaupt schon mal bedacht? Denkt man endlich mal auch die Dinge aus der Sicht der Verbraucher? Die wollen nämlich gutes Fleisch zu guten Preisen. Nicht Geiz ist geil, sondern ein faires Preis-Leistungsverhältnis. Nur, da muss jemand sein, der das auch anbieten kann – und die gibt es vor allem da, wo viele Menschen leben, viel zu wenig. Sagt das doch mal all den Tierschützen und unser Landwirtschaftsministerin. Tierschutz beginnt nicht im Stall, er beginnt beim Verbraucher.

So, genug aufgeregt. Ich muss jetzt für die Beste Frau der Welt und mich Frühstück machen – wie gesagt, es gibt Metbrötchen.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und Gesundheit.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Peter u. Paul, Gero

Foto:  Beate Spreen / pixelio.de

 


Veröffentlicht am: 29.06.2020

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