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Morgengruß von Helmut Harff: Putzen oder streiten

Was für eine unsinnige Frage

Es gibt vieles, worüber man sich in einer Beziehung streiten kann. Wobei, das Streiten beginnt ganz sicher schon im Elternhaus. Dort streiten sich Vater und Mutter und die mit den Kindern und es geht immer um eines: Ums sauber machen.

Davon, was sauber ist, wie und wann sauber gemacht werden muss, hat wohl jeder seine eigenen Vorstellungen. Das gute daran ist, dass so etwas nicht genetisch vorprogrammiert ist, dass sich die eigenen Auffassungen darüber ändern können und auch ändern. Ein Beispiel? Ich war in meinem Elternhaus sehr zu „Freude“ meiner Mutter der Ansicht, dass das Machen meines Bettes die unsinnigste Beschäftigung sei. Dann bin ich recht früh ausgezogen und meine Mutter kam unangekündigt zu Besuch. Sie glaubte zu träumen, denn ihr Sohn hatte das Bett gemacht. Darauf angesprochen, meinte ich lapidar, dass man das ja wohl so macht. Manchmal wirkt Erziehung erst später.

Als Single musste ich selber putzen – kein Problem. Später gab es eine Frau in meinem Leben, die meine Putzkünste schätzte. Das bewahrte uns nicht vor einer Trennung. Doch ich bemerkte und das hält bis heute an, wie viele Menschen sich über die Art des Putzens und des entsprechenden Ergebnisses wegen regelmäßig streiten. Man könnte das als ihr liebstes Hobby bezeichnen, sich wegen so einer Lappalie das Leben so schwer wie möglich zu machen. Das Ergebnis ist meist, dass nur noch einer putzt. Klar, wenn ich nie etwas richtig mache, dann lasse ich es. Von Liebe ist dann schnell nicht mehr die Rede.

Doch mal ehrlich, sich wegen so einem Unsinn das Leben schwer zu machen, das ist Schwachsinn zur Potenz. Nichts muss porentief rein sein, nichts muss immer frisch riechen. Schließlich ist man nicht in einer Klinik, sondern in einer Wohnung. Ach ja, das gilt im Übrigen auch für das Auto.
Ich finde, sauber machen ist weder einen Strafe, noch ein Problem. Ich finde, sauber machen gehört zum Leben und macht auch noch Spaß, wenn man es als Pause von der Arbeit am Schreibtisch sieht. Schön, die Beste Frau der Welt scheint auch mit mir zufrieden zu sein.
 
Und, Putzen ist was für technikaffine Männer, die auch noch ökologisch ganz weit vorn sein wollen – sozusagen Gutmänner. Viele Helferlein erleichtern heute das Putzen. Ich nehme beispielsweise nur noch für die Kamin- und Treppenreinigung einen Staubsauger zur Hand. Den Rest macht der Saug- oder Wischroboter. So ein elektronisches Teil gibt es auch für Fenster und Fliesen. Und mal schnell einen Lappen oder ähnliches in die Hand nehmen, da bricht sich niemand eine Zacken aus der Krone.

Wem das doch so geht, wer sich nicht über das Putzen streiten will und wer es sich leisten kann und will, der kann ja auch putzen lassen. Als zeitweiser Single mit vielen Reisen und Terminen leistete ich mir auch so eine helfende Hand. Wenn man überlegt, dass man so mehrere Stunden für sich oder für den Job gewinnt, dann ist so eine Haushaltshilfe eine gute Investition, selbst wenn man als Gutmann damit nicht die Schwarzarbeit fördert. Und, man vermeidet Streit in der Beziehung, was das Wohlbefinden wiederum steigert.

Die Frage „Putzen oder Streiten“ steht bei der Besten Frau der Welt und mir nie, wir können eigentlich gar nicht streiten. Das Gute daran ist – das Frühstück schmeckt mit einem Lächeln noch mal so gut.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Martina, Adelgunde

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 30.01.2021

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