Geht es dieses Jahr um das Thema Reisen – ja, das Thema gibt es wirklich noch – dann steht Camping ganz oben auf der Hitliste. Wohnmobile sind Mangelware ob neue oder gemietete.
Wobei, so ganz verstehe ich den Boom nicht, wenn es überhaupt einer ist, denn Camping mit dem Wohnmobil ist in der Regel kein Billigurlaub. Und dann noch der neueste Trend, genannt Glamping – die Nobelvariante des Camping. Alles teuer, aber sexy.
Ich war mal ein Campingfan, so mit Zelt, mal als Tramper, mal als Dauerzeltler. Doch das ist 40 Jahre her. Seit dem schätze ich Hotels, habe aber Verständnis für alle, die Urlaub im eigenen rollenden Heim machen wollen. So ist man beweglicher, unabhängiger, freier und sein eigener Herr.
Wer nun auch noch angesichts der C-Krise seinen Freiheitsdrang ausleben möchte, sollte daran denken, dass er mit einem Camper keinen PKW, sondern entweder einen Kleintransporter, einen Bus oder sogar einen Sattelschlepper fährt. Kann man das, will man das?
Und, es empfiehlt sich auch, mal in seine Brieftasche zu blicken oder – und das ist wahrscheinlicher – mit seiner Bank zu reden. Ja, es gibt schon Camper für vielleicht 30.000, 40.000 Euro. Doch wer will so eine rollende Hundehütte schon? 60.000, 80.000oder auch mehr als 1 Millionen Euro kann so eine rollende Luxusunterkunft schon kosten. Von den laufende Ausgaben will ich gar nicht reden. Da kommen im Jahr schon mal ein bis mehrere tausend Euro zusammen – und man ist noch keinen Meter gefahren, noch keine Stunde im Urlaub.
Ja, und dann ist da noch der Urlaub. Ich glaube nicht, dass man, wie Studien behaupten, mit 50 Euro am Tag pro Person auskommt. Bei einem Wohnmobiltest waren es bei mir 70, 80 und auch 100 Euro. Na ja, wer Imbissbuden oder selber kochen bevorzugt, der kommt wohl mit 50 Euro aus.
Ich schätze viel Luxus im Urlaub, doch deshalb einen Wohnwagen anschaffen? Nee, ich würde nicht einmal einen mieten. Ich will im Urlaub keine Betten machen, nicht einkaufen gehen, nicht den Kochlöffel schwingen. Ich will mich verwöhnen lassen, mit einem Glas Champagner begrüßt werden, mich an der Bar durch die edlen Tropfen kosten und mir so manche Leckerei vom Koch präsentieren lassen. Vom Wellnessbereich eines guten Hotels ganz zu schweigen.
Ob ich mir das leisten kann? Klar, denn wenn ich nur die Anschaffungskosten für ein Wohnmobil betrachte, dann kann ich davon zehn Jahre für 6.000, 8.000 oder mehr Euro in den Urlaub reisen.
Doch letztendlich muss das jeder für sich entscheiden. Wir alle werden wohl noch länger darunter leiden, dass reisen nur sehr eingeschränkt möglich sein wird, egal wie wir reisen.
Manchmal tun die Beste Frau der Welt und ich so, als ob wir im 5-Sterne-Hotel frühstücken und genießen dazu ein Glas Champagner. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Herbert, Rüdiger
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