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Niedersachsen und das Weltklima

Kommentar von Peter Schwerdtmann, Auto-Medienportal.Net



Für nicht einmal ein Zehntausendstel der Erdoberfläche ist Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) zuständig und weiß doch, wie die Welt zu retten ist. Der Minister zitiert für seine Aussagen in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ das Berliner „Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit“.

Deren Studie soll belegen, dass nur Elektromobilität und ganz bestimmt nicht die alternativen Kraftstoffe das Weltklima retten werden. Vor dem Hintergrund der wachsenden Erkenntnis unter Autoherstellern, der Politik bei der geforderten E-Monokultur zu bereitwillig gefolgt zu sein, wirkt Lies‘ aktuelles Bekenntnis zu Elektro only weniger arrogant als trotzig.

Borderstep liefert bedrückende Zahlen: 5740 zusätzliche Windräder und 480 Quadratkilometer neue Photovoltaik-Flächen wären nötig, um die rund fünf Millionen Autos in Niedersachsen mit klimaneutral aus Wasserstoff, CO2 und nachhaltig erzeugtem Strom zu versorgen. Was für ein Horrorszenario: für jeweils 1000 Autos ein Windrad und 100 Quadratmeter Photovoltaik. Gesamtkosten: 102,6 Milliarden Euro, mehr als 20.000 Euro pro Fahrzeug.

Es wäre mal interessant zu rechnen, was mit Stromerzeugung, Netz- und Ladeinfrastruktur, Rohstoffbeschaffung und Batterie so alles zu den höheren Anschaffungspreisen eines batterieelektrischen Autos dazukommt. Gewaltig wird die Differenz zu den genannten 20.000 Euro nicht ausfallen. Und die bestehende Fahrzeuge tanken an ihrer normalen Tankstelle – ohne neue Infrastruktur. Das kostet gar nichts.

Aufregender als der unvollständige Vergleich ist aber ein Effekt, den alle Stromkunden schon heute teuer und später teurer bezahlen müssen: Die Windparks vor der Küste produzieren heute Unmengen von Strom nicht, weil es keine Leitungen in den deutsche Süden gibt. Diese heute täglich rund acht Gigawatt und jeder weitere Überschuss aus nachhaltigen Stromquellen gehört längst gespeichert – in Wasserstoff für den Betrieb von Gaskraftwerken oder für die Herstellung von klimaneutralen e-Fuels.

Angesichts unserer extrem langen Planungs- und Bauprozesse für Windkraft-Anlagen, große Photovoltaik-Flächen und die Gleichstrom-Netze, aber auch wegen des nicht immer optimalen Wetters auf unseren Breitengraden, spricht es von Weitsicht, wenn die Flüssiggasterminals bald auch Wasserstoff aus Regionen einspeisen können, in denen er günstiger produziert werden kann. Im Wettstreit der Studien gibt es solche, die vorhersagen, e-Fuel werde an der Tankstelle nur wenig mehr kosten als fossiler Kraftstoff.

Dies ist zweifellos die hoffnungsvollste Botschaft für das Klima der ganzen Welt. Denn heute werden zwischen 1,3 Milliarden und 1,5 Milliarden Autos mit Verbrennungsmotoren klimaschädlich betrieben. Die brauchen einen klimaneutralen Kraftstoff – einerlei ob aus Wasserstoff, Pflanzenresten oder anderen Stoffen. Das batterieelektrische Fahrzeug wird nicht einmal im überschaubaren Flächenstaat Niedersachsen mehr als eine Nebenrolle bei der persönlichen Mobilität spielen.

Das E-Auto als Klimaretter ist auch hierzulande eine sorgsam mit Studien gepflegte Illusion. Wir brauchen die Alternativen für die bisher dieselgeschwängerte Logistik auf der Straße und auf dem Wasser sowie den kerosinbelasteten Luftverkehr. Seltsam, dass es bei diesen Verkehrsträgern keine Hemmungen gibt, über wasserstoff- und strombasierte e-Fuels zu sprechen. Hier gelten sie als die Lösung. Von den hohen Kosten der e-Fuels ist offenbar in der Politik nur dann die Rede, wenn es um die persönlichen Mobilität geht.

Die Gründe für diese verzerrte und unaufrichtige Diskussion sind pädagogische und ideologische. Brüssel will sein kontraproduktives Verbrennerverbot mit Vorschriftentricks und starkem Lobbyeinsatz in den Märkten durchsetzen. So wird das Verbrennerverbot zu einer willkommenen Vorlage für grüne und rechte Populisten im Wahlkampf ums Europaparlament. (cen/Peter Schwerdtmann)

Foto:
Auto-Medienportal.Net

 


Veröffentlicht am: 19.05.2024

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