Vor allem Berliner kennen den Spruch von US-Präsident Kennedy: „Ich bin ein Berliner“. Heute gewinnt man damit keine Wahlen in den USA – ganz im Gegenteil. Trump redet nicht nur von „Amerika first“, er tut auch alles dafür. Was ist da in den vergangenen 60 Jahren passiert?
Damals gab es zwei Blöcke – den Osten (Warschauer Vertrag) und den Westen (Nato). Dazu kamen noch die blockfreien Staaten und das mehr oder weniger abgeschottete China. Mittel- und Südamerika war der „Hinterhof“ der USA und von der kontrolliert. Mit anderen Worten Freund und Feind waren klar definiert. Man war wohl nicht nur in Deutschland – eher in West denn in Ost – froh, irgendwo dazu zu gehören. Im Westen war man gern Europäer, freute sich über das, was aus den USA kam, reiste wohin es auch immer ging. Da gab es eben nur schwarz und weiß.
Und heute? Wer ist da Freund, wer Feind, wer war das gerade und wer ist das aktuell, wer wird das morgen und übermorgen sein? Was macht das mit uns? Wir hören, dass wir uns mehr auf uns, auf Europa fokussieren müssen. Auf uns ist ja noch verständlich, auch wenn keiner weiß, wie das gehen soll, doch auf welches Europa? Bekannterweise gehört auch Russland zu Europa, wie das gerade eigensinnige Ungarn, wie die wohl noch lange nicht zur EU – unser Europa – gehörenden Balkanstaaten. Bleibt also nur, dass wir uns auf uns konzentrieren. Sind wir über kurz oder lang also nicht mehr Europäer sondern Deutsche, also Berliner – wie zumindest ich?
Sind wir aber wieder Deutsche – gar unter dem Slogan „Germany first“ – so brauchen wir ein ganz anderes Bild von uns. Doch wie soll das sein? Reden wir einer Deutschtümelei das Wort, soll – sicherlich nicht mit militärischer Gewalt – am Deutschen Wesen die Welt genesen? Wobei, wir wissen ja aus unsere Geschichte, wie schnell man ein Land kriegstüchtig machen kann.
Wenn ich diese Gedankenspiele fortsetze, dann wird mir schlecht, dann erwartet uns eine andere Welt als die, in der ich aufgewachsen bin. Dann bin ich auch froh 70 Jahre in einem Land abseits von Krieg gelebt zu haben.
Jetzt bin ich froh, mit Stolz mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt zu genießen.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Marianne, Philipp N.
Bild: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Ich bin ein Berliner
… oder doch ein Weltbürger
Veröffentlicht am: 26.05.2025
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