Morgengruß von Helmut Harff: Ja, ja Hiddensee

Wanderschuhe statt High Heels, Drahtesel statt Ferrari, Hausmannskost statt Sterneküche, viel Geschichte – wenig Gegenwart. So in etwa fällt mein Fazit für einige Tage Hiddensee aus. Das Wetter war gut – dafür kann hier niemand. Dafür, dass unser Quartier unsere Erwartungen erfüllte, kann man schon viel mehr, dass die Insel aber insgesamt höchstens 2,5 Sterne von 5 bekommt, das ist schon ziemlich bedenklich.

Ja, man kann hier gut wandern, einigermassen gut Rad fahren – vor allem, wenn man beides verbindet. Räder gibt es faktisch an jeder Ecke auszuleihen, auch wenn man auf Menschen mit Einschränkungen eben nur sehr eingeschränkt vorbereitet ist. Die Inselmuseen sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Natur gibt es hier im Überfluss und der Blick aufs Meer, auf die Sonnenuntergänge ist schon super – und wohlfeil.



Das trifft auf die Gastronomie weniger zu. Ihr schlägt man eher deutlich zu. Ein Abendbrot unter 25 Euro pro Nase ist schon sehr günstig. Dafür bekommt man eigentlich überall leckere Hausmannskost – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Warum einige Gastronomen auf Reservierungen bestehen, haben wir nicht verstanden.



Ich möchte auf der Insel auch kein Selbstversorger sein, denn die entsprechenden Geschäfte sind rah gesät. Von einem Lieferservice habe ich auch nichts gelesen. Überhaupt ist das mit dem Lesen, vor allem der Wegweiser so ein Ding. Die sind wie diverse Straßen alles andere als behindertenfreundlich.

Wie uns ein Wirt erzählte, tut sich aber auf Hiddensee inzwischen einiges, auch wenn das wohl alles sehr gemächlich voran geht.



Gemächlich machen die Beste Frau der Welt und ich uns noch einmal an unser Frühstück hier in den „Post Hiddensee Appartements“.

Ich wünsche Ihnen eine genussvolles Sonntagsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Erich, Erika, Johannes I., Felix

Fotos: eigen