Er ist weiß, rund und auf den ersten Blick eher unscheinbar – und doch spielt er in der modernen Küche längst in der ersten Liga: Denn was dem Blumenkohl an optischem Glamour fehlt, macht er mit inneren Werten und kulinarischer Wandelbarkeit mehr als wett.
Wer noch immer denkt, Blumenkohl sei ein Relikt aus Kantinenzeiten, irrt gewaltig. Blumenkohl liegt im Trend - und nicht nur bei Gesundheitsbewussten, Veganer*innen und Hobbyköch*innen, sondern bei allen, die ehrliches Essen mit Haltung schätzen.
Ein feiner Kopf macht Karriere
Blumenkohl ist wie das kleine Schwarze der Gemüsewelt – zeitlos, vielseitig, immer passend. Wer ihn bislang nur mit Semmelbröseln kennt, darf neu denken: Blumenkohl hat sich emanzipiert – von der Beilage zum Hauptdarsteller. Und das aus gutem Grund. Denn was früher gedämpft auf Omas Sonntagstisch lag, feiert heute sein Comeback in Bowls, Currys, als gegrilltes Steak, veganer Pulled-Kohl im Burgerbrötchen und sogar auf der Pizza – als glutenfreier Boden, versteht sich. Kurz gesagt: Der Blumenkohl hat sich gemacht und vertraut dabei auf das, was wirklich zählt: Geschmack, Gesundheit und ein bisschen Heimatgefühl.
Gute Köpfe aus der Region
Zwischen Mai und Oktober ist Hauptsaison in Deutschland – dann kommt der Kohl ohne Jetlag und Zwischenlagerung frisch vom Feld. Das milde, gemäßigte Klima in vielen Regionen bietet ideale Bedingungen. Moderne Züchtungen sind zudem robuster, geschmacklich facettenreicher und manchmal sogar bunt: violett, orange oder als türmchenartige Romanesco-Variante. Ein Augenschmaus mit Mehrwert.
Und: Wer regional kauft, unterstützt nicht nur die heimische Landwirtschaft, sondern auch das Klima. Kurze Wege, transparente Produktionsbedingungen, nachvollziehbare Herkunft – das ist mehr als ein Trend. Das ist Haltung.
Power
Blumenkohl enthält kaum Kalorien, dafür aber umso mehr gute Eigenschaften: Er steckt voller Vitamin C, Kalium, Folsäure sowie sogenannte Senföle, die als natürliche Gesundheitsbooster gelten – entzündungshemmend, antioxidativ und magenfreundlich. Dazu kommt: Er passt sich jeder Küche an, ohne sich selbst zu verlieren. Orientalisch geröstet mit Harissa? Geht. Püriert zur samtigen Suppe mit Kokosmilch? Sehr gern. Roh gehobelt mit Zitronenvinaigrette und Kräutern? Erfrischend anders. Wer noch nie einen Blumenkohl-Salat gegessen hat, hat etwas verpasst.
Einkauf & Lagerung
Beim Einkauf gilt: Augen auf und Nase mitnehmen. Ein frischer Blumenkohl verströmt einen milden, fast nussigen Duft, fühlt sich fest an und zeigt sich mit sattgrünen, eng anliegenden Blättern. Die Röschen sind geschlossen und von leuchtendem Weiß. Im Gemüsefach des Kühlschranks bleibt er – eingewickelt in ein feuchtes Tuch – locker fünf Tage knackig. Wer clever ist, blanchiert ein paar Röschen vor und friert sie ein. Ideal für schnelle „Nur-für-mich“-Abende oder überraschenden Besuch.
Tipps aus der Küche
Blumenkohl ist kein Drama-Queen-Gemüse. Er braucht keine komplizierten Garmethoden, sondern nur ein wenig Zuwendung und gute Gesellschaft.
Hier ein paar Zubereitungsideen
• Schnell & simpel: Röschen mit Olivenöl, Kreuzkümmel und Paprika auf ein Backblech – 25 Minuten bei 200 °C. Fertig.
• Familienfreundlich: Überbacken mit Käse, Kartoffeln und Muskat – Soulfood par excellence.
• Experimentell: Als „Couscous“ fein geraspelt mit Minze, Granatapfel und Zitronendressing. Überraschend leicht.
• Mutig: Roh, dünn gehobelt mit Dill, Apfel und Joghurt – knackiger geht's nicht.
Wer noch ein Argument braucht: Blumenkohl ist sogar kinderfreundlich. Vor allem, wenn er in Käse gebettet daherkommt. Oder paniert wie ein Schnitzel.
Blumenkohl ist wie das kleine Schwarze der Gemüsewelt – zeitlos, vielseitig, immer passend. Wer sich traut, ihn neu zu entdecken, wird belohnt mit einem Gemüse, das nicht laut sein muss, um Eindruck zu hinterlassen.
Foto: Pixbay
Märchenhafter Genuss: Blumenkohl auf dem Weg zur kulinarischen Ikone
Warum der deutsche Blumenkohl jetzt in aller Munde ist
Veröffentlicht am: 30.05.2025
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