Ich lese gerade die Musk-Biografie von Walter Isaacson. Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass ich da ein Buch über einen bösen Buben, einen Mafia-Boss lese. Warum? Weil ich da von einem Menschen lese, dem jeder attestieren würde, dass er eine schlechte, eine miserable Kindheit hatte.
Nun ist ja klar, dass aus einem nichts werden kann, wenn es in der Kindheit Gewalt und Mobbing gab. Der kann später nur immer wieder Quartier im Knast beziehen, den möchte die Gesellschaft ohne Rückfahrkarte auf den Mond schießen. Nun ist das bei dem gebürtigen Südafrikaner anders gekommen. Er schießt andere in Richtung Mond und die hoffen darauf, dass das ehemalige arme Kind an die Rückfahrkarte gedacht hat.
Doch eigentlich treibt mich eher die Frage um, was eine gute Kindheit ist? Mich treibt die Frage um, ob ich eine gute Kindheit hatte? Ich könnte jetzt davon schreiben, dass ich so manche Ohrfeige und auch mal den Hintern voll bekommen habe. Davon kann aber wohl jeder aus meiner Generation berichten. Auch wenn wir den Begriff noch gar nicht kannten, so wurde ich gemobbt, habe aber auch ausgeteilt. Ich wurde verkloppt, war aber auch dabei, wenn ein anderer Klassenkeile bekam.
Ich kann auch davon berichten, dass mich meine Eltern machen ließen, dass ich mit ihnen früh in den Urlaub fuhr, als das noch längst nicht üblich war, dass ich regelmäßig ins Theater und ins Museum ging, dass es kein Leistungsdruck gab. Ich kann auch davon berichten, dass ich ein Schlüsselkind war, das sehr früh in der Küche stand, dass ich die kleine Schwester zumindest am Leben ließ.
Doch hatte ich eine glückliche Kindheit? JEIN! War ich als Kind glücklich? JEIN! Allerdings, die Frage ist unsinnig, weil wohl niemand sagen kann, dass er 24 Stunden hintereinander glücklich war. Unter dem Strich hatte ich sicherlich keine schlechte Kindheit. Doch wenn ich zurück blicke, dann hätte mir etwas mehr Druck, etwas mehr an Forderung und Förderung sicherlich gut getan. Doch ob ich dann ein Typ wie Elon Musk, ein Gangster oder ein ganz normaler Typ geworden wäre – ich vermag es nicht zu sagen. Vielleicht war meine Kindheit nicht so schlecht, denn ich bin mit meinem Leben eigentlich ganz zufrieden.
Der Grund dafür ist allerdings, dass ich jetzt mit der Besten Frau der Welt frühstücken kann.
Ich wünsche ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Matthäus, Deborah, Jonas
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Gute Kindheit?
... oder wie
Veröffentlicht am: 21.09.2023
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