Morgengruß von Helmut Harff: Veteranentag

Heute wird nach Willen des Mehrheit im Deutschen Bundestages der 1. Nationale Veteranentag begangen. Dabei geht es nicht um alle Seniorinnen und Senioren. Gemeint sind vielmehr die Soldaten. 

Ja, als Veteran in diesem Sinne gelten ehemalige Wehrpflichtige. Ehemalige Angehörige der Wehrmacht und der Nationalen Volksarmee (NVA) gelten nur als Veteranen, wenn sie auch in der Bundeswehr gedient haben. Ich hoffe mal, dass sich an diesem Tag auch alle länger dienende Soldaten und Offiziere feiern lassen dürfen.

Ich finde diesen Tag in dieser Form alles andere als toll. Dieser Tag spaltet, wenn man es krass sieht das Land. Wieso? Weil ich wie alle anderen, die ihren Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee der DDR – genannt bei der Fahne – absolvieren „durften“ oder zu einer längeren Armeezeit „eingeladen“ wurden, genau nicht zu diesen Veteranen gehören. Die wenigen, die die Uniformen der NVA und der Bundeswehr trugen, mal ignorierend. Damit spaltet man wieder das Land in Bundesländer alt und Bundesländer neu. Was das soll, kann ich mir zumindest nicht erklären. Zumindest waren die NVA-Veteranen in keine kriegerische Auseinandersetzung im Ausland verwickelt – nicht einmal 1968 in der Tschechoslowakei. 

Doch der in Kauf genommene Riss geht nicht nur zwischen West und Ost, sondern auch quer durch das männliche Deutschland. Da sind die Veteranen, die eine Waffe in die Hand nahmen und da sind die, die ihr verfassungsmäßiges Recht für sich in Anspruch nahmen, den Wehrdienst verweigerten. Die kümmerten sich unter anderem um alte Wehrmachtsoldaten in den Alten- und Pflegeheimen der Bundesrepublik.

Nichts gegen den Nationalen Veteranentag, aber wenn für alle, die ihren Einberufungsbefehlen wie auch immer nachgekommen sind.

Ich folge jetzt dem Ruf der Besten Frau der Welt zum Veteranen-Frühstück.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück. 

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Veit, Lothar, Gebhard, Bernhard

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