Die meisten Menschen sind schon einmal über die unscheinbare Zahlen-Buchstaben-Kombination auf ihrem Arztbrief gestolpert und wissen nicht, was sie bedeutet. Dabei sind diese Codes für die weitere Behandlung eine große Hilfe. Was es damit auf sich hat und für wen es hilfreich sein kann, den eigenen Krankheitscode zu kennen, darüber informiert die Stiftung Gesundheitswissen.
Sie sind Standard auf jedem Arztbrief. Aber nicht nur dort findet man die sogenannten ICD-Codes, sondern auch auf anderen medizinischen Dokumenten wie Überweisungen oder Krankschreibungen. ICD ist eine Abkürzung aus dem Englischen und bedeutet auf Deutsch: Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. Mithilfe des weltweit anerkannten ICD-Systems können Erkrankungen in Codes verschlüsselt werden. Fast alle Erkrankungen haben eigene Codes. Z. B. hat ein Herzinfarkt den Code „I21“. Manchmal kann ein Code auch für mehrere Erkrankungen stehen. Auch Beschwerden, die noch keiner Erkrankung zugeordnet werden konnten, können codiert werden. Ein zu hoher Herzschlag wird etwa mit „R00.0“ codiert.
Der ICD-Code: Ein Schlüssel für eine gute gesundheitliche Versorgung
Die einheitliche Verschlüsselung von Diagnosen über ICD-Codes ist eine große Hilfe in der medizinischen Versorgung. Denn über ihn kommunizieren Fachleute im Gesundheitswesen. Bei Überweisungen, Krankenhausentlassungen oder Facharztbesuchen sorgt die ICD-Codierung für eine klare, schnelle und standardisierte Weitergabe von Diagnosen. Das spart Zeit und verhindert vor allem Fehlinterpretationen. Auch bei Arztwechseln oder Auslandbehandlungen kann die weltweit einheitliche Erfassung von Diagnosen und Gesundheitsproblemen durch ICD-Codes die Patientenversorgung verbessern und Missverständnissen vorbeugen.
Besondere Codes sollen die Behandlung von Seltenen Erkrankungen verbessern
Seltene Erkrankungen wurden durch die ICD-Codes lange Zeit nicht ausreichend gut erfasst. In der Regel hatten nämlich nur häufige Erkrankungen einen eignen ICD-Code. Daher wurde für Seltene Erkrankungen ein eigenes System entwickelt: das sogenannte ORPHA-Code-System. Doch inzwischen haben auch viele Seltene Erkrankungen einen ICD-Code erhalten. Um eine doppelte Codierung zu verhindern, wurde die so genannte Alpha-ID-SE entwickelt. Diese verknüpft die ICD- und die ORPHA-Codes miteinander.
Sollte ich meine Codierung kennen?
Insbesondere für Patienten mit Seltenen Erkrankungen kann es sinnvoll sein, den Code seiner Erkrankung zu kennen: Oft sind viele Fachleute und Behandelnde beteiligt, manchmal sogar aus verschiedenen Ländern. Da die meisten Krankheitscodes international funktionieren, können sich Gesundheitsfachleute aus aller Welt damit verständigen. Auch bei Notfällen im Urlaub im Ausland kann es helfen, den eigenen Krankheitscode nach ICD-10 und eventuell auch nach Alpha-ID zu kennen. Patienten können den Code bei ihrem behandelnden Arzt erfragen.
Foto: Pixabay
Krankheitscodes
Warum sind sie für Ihre Behandlung wichtig?
Veröffentlicht am: 25.07.2025
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