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Morgengruß von Helmut Harff: Der virtuelle Wahnsinn

Reißen wir die Stadien und Museen doch gleich ab…

Gestern hörte ich im Radio eine Diskussion darüber, ob es sinnvoll und noch zeitgemäß ist, Museen zu besuchen. Man diskutierte darüber, ob man wirklich noch reisen sollte, um Kunst life zu betrachten, zu genießen.

Unter den Diskutanten gab es welche, die meinten, dass man ja in Coronazeiten gelernt hat, die Dinge nur noch virtuell zu betrachten. Man hat so, so war zu hören, ja die Möglichkeit, viel mehr Kunstwerke, viel mehr Ausstellungsstücke zu sehen, als man das als Kulturtourist je kann. Das stimmt sicher, doch wozu dann überhaupt noch aus dem Haus gehen? Wozu ins Theater, ins Konzert, ins Sportstadion gehen? Warum sich überhaupt noch mit anderen Leuten treffen? Nein, dank der modernen Technik müssen wir unser Haus eigentlich nicht mehr verlassen.

Parteiversammlungen genau wie Parlamentssitzungen können ebenso online erfolgen, wie Familienfeiern. Das hätte unter anderem den Vorteil, dass man sich einfach ausloggen kann, wenn man auf all das keine Lust hat. Wobei die Frage ist, wie man rein online überhaupt zu einer Familie kommen soll. Schließlich propagiert man schon seit Jahren den virtuellen Sex.

Nein, wer so etwas vorschlägt, den muss man ganz dringend auf seinen Geisteszustand untersuchen. Das Verlassen von weiten Teilen der realen Welt ist für mich eine zutiefst menschenfeindliche Einstellung. Eigentlich fallen mir da noch schärfere Begriffe ein. Wer uns in die virtuelle Welt verbannen will, betreibt schlussendlich nicht mehr und nicht weniger, als die totale Verdummung, die totale Apathie und am Ende das Ende der Menschheit. Ja, das klingt pathetisch, aber ich meine das ganz ernst.

Wenn wir Museen, Ausstellungen, aber auch Sportveranstaltungen, politische und künstlerische Veranstaltungen nur noch virtuell genießen – das Wort passt hier so gar nicht mehr – sollen, so können wir die dazu nötigen Bauwerke doch gleich schließen, wenn nicht sogar abreißen. Dann wäre der Louvre in Paris wie auf dem Bild nicht nur leer sondern überflüssig. Das würde dann für den Berliner Reichstag genau wie für Schloss Neu-Schwanstein oder die Fußballstadien gelten. Toll, wir würden Milliarden an Euro Jahr für Jahr einsparen. Die Kunstwerke lagern in Depots, die Fußballer spielen auf einen Platz frei von Tribünen und Bierständen. Es würden nicht an jedem Fußballspieltag weltweit Millionen Fans in die Stadien pilgern und Millionen Touristen wären nicht mehr unterwegs. Man könnte Hotels, Gaststätten, Bahnstrecken, Flughäfen und vielen mehr abreißen und dort Grünflächen anlegen. Die Umwelt wäre gerettet.

Doch wozu brauchen wir eine intakte Umwelt, wenn wir unsere Häuser kaum noch verlassen, wenn unser Gehirn, wenn unsere Muskeln kaum noch etwas zu tun haben?

Ja, das ist ein Horrorszenario, dass ich mir nicht vorstellen möchte. Ich bezweifel auch, dass die, die da den virtuellen Museumsbesuch und die Ablehnung eine Reise zu den Originalen propagieren, so etwas vorhaben. Doch allein schon solche Gedankenspiele machen mir Angst. Ich hoffe, dass die unbegründet ist. Man hatte ja auch Sorge, dass mit dem Aufkommen der E-Books es bald keine Bücher mehr geben wird. Das ist eben so wenig der Fall, wie virtueller Sex die körperliche Liebe verdrängen konnte.
 
Nein, wir sind kommunikative Wesen, die die Dinge sehen, in die Hand nehmen, die dabei sein wollen. Daran ändert sich auch oder sogar erst recht nichts durch einen Virus. Ich bin eher davon überzeugt, dass wir gerade dabei sind zu begreifen, wie schön das Leben ist, wenn es ohne Einschränkungen zu genießen ist.

Man stelle sich ein virtuelles Frühstück vor. Man isst etwas Undefinierbares und sieht auf dem Bildschirm die frisch dampfenden Brötchen. Die stehen nämlich jetzt bei der Besten Frau der Welt und mir sehr real auf dem Frühstückstisch.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück und Gesundheit.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Anna u. Joachim, Gloria

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 26.07.2020

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