Im Winter sieht es draußen meist grau aus: Die meisten Stauden und Sträucher machen jetzt Pause, bevor im Frühjahr die Saison wieder startet. Aber auch in der kalten Jahreszeit kann man die Welt vor dem Fenster zum Blühen bringen.
Bei Winterblühern ist vor allem eins wichtig: Man sollte sie so stellen oder pflanzen, dass man sie von drinnen gut sehen kann oder öfter daran vorbeikommt. Sonst hat man von den schönen Winterblüten nämlich gar nichts. Das erfreut uns dann ebenso wie viele Insekten, wenn sie an Tagen mit milder Witterung unterwegs sind.
Der Star der Winterblüher ist die Christrose (Helleborus niger): Sie zeigt ihre weißen Sternblüten hierzulande im Dezember und Januar. Dekoriert mit ein paar Tannenzapfen oder weihnachtlichen Accessoires sorgt sie damit für festliche Stimmung auf dem Balkon oder der Terrasse. Aber auch über die Weihnachtstage hinaus ist die Christrose eine wertvolle Bereicherung für den Garten: Wenn es ihr an einem Standort gefällt, wird sie mit den Jahren immer schöner. Dafür braucht sie nur einen luftigen Platz im Schatten oder Halbschatten mit lockerem, nährstoffreichem Boden.
Bunte Blüten sind in den Wintermonaten selten. Eine Ausnahme ist die Schneeheide (Erica carnea). Da sie ihre bunten Blütenknospen bereits im November und Dezember ansetzt, bringen sie Farbe in den Garten oder auf die Terrasse. Die Hauptblütezeit ist ab Februar – genau richtig für die ersten frühen Insekten. Die Schneeheide mag es sonnig bis halbschattig und bevorzugt einen lehmigen Boden, der allerdings nicht zu Staunässe neigen sollte.
Unter den Zwiebelblühern gibt es ebenfalls einige, mit denen man die Blütensaison in den Dezember und Januar verlängern kann. (Pracht-)Herbst-Krokusse (Crocus speciosus oder Crocus ligusticus) blühen je nach Sorte ab September und bis in den Januar. Eine ähnliche Blütezeit hat auch die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale). Das kann man schon einmal fürs nächste Jahr einplanen: Die beste Pflanzzeit für die Zwiebeln im Garten ist nämlich der August. Wer in seinem Beet im Frühjahr Bärlauch ernten möchte, sollte allerdings aufpassen: Die Herbstzeitlose hat ähnliche Blätter, ist aber giftig.
Wer mehr Platz hat, für den gibt es einige winterblühende Sträucher. Die Zaubernuss (Hamamelis) bezaubert im wahrsten Sinne des Wortes mit duftenden, zarten Blüten ebenso wie mit einem elegant-trichterförmigen Wuchs. Auch verschiedene Arten des Schneeballs (Viburnum farreri oder Viburnum x bodnantense) locken im Winter mit Duft und hübschen Blütentrauben in Weiß bis Rosa. Beide Sträucher freuen sich über einen sonnigen Platz und etwas Schutz vor strengen Winden. Während der Schneeball aber wenig kritisch ist, was die Beschaffenheit des Bodens angeht, hat die Zaubernuss hohe Ansprüche: Locker, nicht trocken, aber auch nicht zu feucht und sehr nährstoffreich sollte er sein. Ähnlich pflegeleicht wie der Schneeball ist auch die Winter-Kirsche (Prunus subhirtella ‘Autumnalis’). Dabei handelt es sich tatsächlich um eine Auswahl der Zierkirsche mit den klassischen rosa Blütenbüscheln, die allerdings durch eine Laune der Natur schon im Dezember bei kurzzeitig milderen Temperaturen aufblühen.
Wie man draußen und drinnen mit Blumen und Pflanzen festlich dekorieren kann, zeigen die Pflanzenexperten von „Blumen – 1000 gute Gründe“.
Blütenfest für den Winter
Pflanzenexperten erklären, welche Pflanzen auch im Dezember und Januar blühen
Veröffentlicht am: 18.12.2020
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