Der Tag der Organspende am 3. Juni steht in diesem Jahr unter dem Motto „Zeit, Zeichen zu setzen“. Und ein Zeichen haben in den vergangenen Wochen auch die 2.500 Träger:innen des Organspende-Tattoos Opt Ink gesetzt.
Ein klares Zeichen, ein Einverständnis zu Organspende – das ist Opt Ink. Das Organspende-Tattoo wurde in diesem Jahr vom gemeinnützigen Verein Junge Helden ins Leben gerufen. Die Resonanz war überwältigend: Rund 250 Tattoo Studios bieten deutschlandweit das Tattoo kostenfrei an, mehr als 2.500 Menschen haben sich das Symbol bereits stechen lassen. Und es werden täglich mehr.
„Wir sind überwältigt von dem Feedback zu unserer Aktion“, erklärt Anna Barbara Sum, Mitgründerin von Junge Helden e.V. „Die vielen positiven Nachrichten und das enorme Engagement der beteiligten Studios und jeder Person, die sich Opt Ink auf der Haut hat verewigen lassen, zeigt uns, dass das Thema die Menschen berührt. Der Wille zur Organspende ist da – jetzt muss die Politik endlich nachziehen.“
Die Hälfte der möglichen Organspenden 2022 wurde durch die fehlende Einwilligung nicht realisiert, also die Ablehnung durch Angehörige. Bei 42 Prozent basierte die Ablehnung der Angehörigen auf vermutetem Willen, bei 35 Prozent auf reiner Einschätzung. Bei weniger als einem Viertel der Fälle beruhte die Ablehnung auf dem bekannten schriftlichen (7%) oder mündlichen (16%) Willen der Verstorbenen (Quelle: Deutsche Stiftung Organspende).
„In Deutschland gehen wir davon aus, dass jeden Tag mindestens drei Patienten auf der Warteliste versterben. Also sterben pro Jahr hochgerechnet über 1.000 Patienten in unserem Land, weil ein Spenderorgan nicht zur Verfügung steht.“, erklärt Prof. Dr. Christoph Knosalla vom Deutschen Herzzentrum der Charité Berlin.
Ein Tattoo als Willenserklärung
Schon allein das Bei-Sich-Tragen einer Einwilligung reicht als Nachweis aus, um Organspender:in zu werden. Ein Nachweis, der dem medizinischen Personal bekannt sein muss, aber vor allem denjenigen, die die endgültige Entscheidung treffen: Verwandte und Angehörige. Dieser Nachweis liegt in der Regel in Form eines Organspendeausweises vor. Nach deutschem Recht kann er aber auch jede andere Form annehmen.
„OptInk – Get Inked. Give Life.“ ist ein neuer und kreativer Weg zum Einverständnis. Kern ist ein eigens designtes minimalistisches Tattoo. Damit wird die Zustimmung zur Organspende („Opt-in“) signalisiert.
„Wie oft fällt die Frage: „Was bedeutet dein Tattoo?“ Und wie schön ist es, wenn es dann eine so tiefgehende Bedeutung und eine so wichtige Botschaft enthält?“, so Nicolas Höfer, Vorstand und Mitgründer von Junge Helden e.V. „Opt-Ink ist sowohl für das medizinische Personal als auch für Angehörige eine Willenserklärung für die Zustimmung zur Organspende.“
Gestaltet wurde das Tattoo von dem renommierten Tätowierer Gara sowie von Gesundheitsexpert:innen, die beratend zur Seite standen. Das minimalistische geometrische Design zeigt einen Halbkreis, der eine andere Hälfte erhält, um ein Ganzes zu werden. Es symbolisiert das Geschenk des Lebens – die Organspende.
Deutschlandweit haben sich Tattoo-Studios der Aktion angeschlossen und bieten Opt-Ink kostenfrei an. Mehr zur Idee und eine Liste der Tattoo Studios sind online zu finden.
Zum Tag der Organspende
OPT INK geht bereits 2.500 Menschen unter die Haut
Veröffentlicht am: 02.06.2023
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