Morgengruß von Helmut Harff: Öffentlich reisen

Ich bin eingeladen, die Region Dijon zu erkunden und die Ihnen dann nahezubringen. Dijon in Frankreich liegt von der Lausitz aus gesehen nicht gerade um die Ecke. Bleibt die Frage, wie komme ich da hin.

Ich könnte sehr klimaschonend wandern. Dafür bräuchte ich acht, eher neun Tage mit den entsprechenden Zwischenübernachtungen. Das dauert sehr lange und wird auch nicht billig. Ich könnte auch mit dem Auto fahren. Das ist nicht sehr angesagt und ich säße - so ich Auto fahren könnte - 12 Stunden hinter dem Lenkrad. Das bedeutet auch eine Zwischenübernachtung. Für mich käme also eher die Bahn in Frage. Da wäre ich zwischen 12 und mehr als 17 Stunden unterwegs und ich müsste sechs, sieben mal das Verkehrsmittel wechseln.

Möglich ist das alles, doch auch sinnvoll? Nein, das ist aus keiner Sicht sinnvoll, nicht einmal aus monetärer Sicht. Doch was bleibt? Nicht reisen? Nicht berichten? Nein, ich habe nun mal einen Job, zu dem das Reisen und Berichten gehört. Ich werde also zum Flughafen BER mit dem Auto gefahren, fliege nach Paris und fahre dann weiter mit dem Zug.

Ein kaum vermeidbarer Reiseweg, wenn man sinnvoll unterwegs sein will. Ja, es belastet meinen ökologischen Fußabdruck. Doch der wird nur kleiner, wenn man den ökologisch sinnvollen Verkehr so ausbaut, dass man den auch sinnvoll nutzten kann. Wenn ich aus der Lausitz länger bis zum Abflug vom BER brauche, als für den "Rest" der Strecke, dann ist da noch soooo viel Luft nach oben. Mir fehlt die Phantasie, mir vorzustellen, dass sich das jemals ändert.

Mit viel Phantasie mache ich jetzt das Frühstück für die Beste Frau der Welt und mich.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Robert, Gottlieb, Anita

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