Eine aktuelle Metaanalyse konnte zeigen, dass Menschen mit regelmäßigem Ausdauertraining häufiger Anzeichen von koronarer Atherosklerose aufweisen als inaktive Kontrollpersonen. Dabei treten jedoch keine vermehrten Hochrisiko-Plaques oder gefährliche Gefäßverengungen auf.
Die Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) empfehlen 150 Minuten pro Woche moderates Ausdauertraining oder 75 Minuten pro Woche intensives Ausdauertraining. Ein Anstieg der aeroben Aktivität auf 300 Minuten pro Woche bei moderater Intensität oder 150 Minuten bei hoher Intensität bringt zusätzliche gesundheitliche Vorteile. Es gibt jedoch zunehmend Hinweise darauf, dass exzessives Ausdauertraining – sowohl hinsichtlich des Umfangs als auch der Intensität – mit dem Auftreten von koronarer Atherosklerose in Verbindung stehen könnte.
Ausdauersport ist gut für’s Herz – Ist mehr besser?
Eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse aus Italien untersuchte den Zusammenhang zwischen Ausdauertraining und koronarer Herzkrankheit (KHK), welche mittels Koronar-CT-Angiographie (CCTA) diagnostiziert wurde. Gemäß den PRISMA-Richtlinien wurden die Datenbanken MEDLINE, Embase und Scopus bis zum 4. Januar 2024 durchsucht. Eingeschlossen wurden Studien an Erwachsenen mit einer Stichprobengröße von >10, unterschiedlichen Studiendesigns und CCTA-basierten Bewertungen von Ausdauertraining und koronarer Herzkrankheit.
Systematischer Review mit Metaanalyse
Ausdauersportler wiesen eine höhere Prävalenz koronarer Atherosklerose auf als inaktive Kontrollpersonen. Allerdings zeigten sie keine erhöhte Häufigkeit von Hochrisiko-Plaques oder obstruktiven Plaques. Die kontinuierlichen Werte des Koronarkalzium-Scores (CAC) unterschieden sich nicht signifikant zwischen Ausdauersportlern und Kontrollpersonen. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit für einen CAC-Wert > 400 war bei den Ausdauersportlern leicht erhöht. Ein CAC-Wert von über 400 ist mit einem höheren Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse assoziiert.
Mehr Atherosklerose bei Ausdauersportlern, aber keine gefährlicheren Plaques
Laut der Autoren leiden Ausdauersportler mit hohem Trainingspensum häufiger unter einer koronaren Atherosklerose. Sie zeigten aber keine vermehrte Bildung gefährlicher Plaques im Vergleich zu inaktiven Personen. Es sollte in weiteren Studien erforscht werden, ab welcher Schwelle Ausdauersport potenziell gesundheitsschädlich sein kann und welche Sportarten besonders risikobehaftet sind.
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Foto: Pixabay
Sport macht krank
Extremes Ausdauertraining begünstigt koronare Atherosklerose
Veröffentlicht am: 21.06.2025
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