
(djd) Genau wie Menschen erkranken Haustiere gelegentlich außerhalb der Praxisöffnungszeiten oder während eines Urlaubs. Für die Halterinnen und Halter bedeutet das oftmals enormen Stress: Meist können sie nicht selbst einschätzen, ob der Praxisbesuch warten kann, ob es Hausmittel zur Linderung gibt oder ob sie direkt zum Notdienst sollten. Für solche Situationen gibt es die tiermedizinische Videosprechstunde.
Schnelle Ersteinschätzung
Die tiermedizinische Videosprechstunde steht allen Tierhaltenden zur Verfügung. Über die Internetseiten oder Apps der jeweiligen Anbieter lässt sich bequem der nächste freie Termin online buchen. "Beim Termin selbst erklärt man der Tierärztin oder dem Tierarzt die Symptome, beantwortet Fragen und zeigt bei Bedarf Körperteile über die Kamera", erklärt Franziska Obert von der Agila Haustierversicherung. So bekomme man individuelle Handlungsempfehlungen. Wichtig: In einer Videosprechstunde können und dürfen keine Diagnosen gestellt sowie keine Medikamente verschrieben werden. Sie dient lediglich dazu, eine Ersteinschätzung zu erhalten, beispielsweise zur Dringlichkeit einer Behandlung. Bei Notfällen muss das Haustier natürlich sofort in die Praxis oder Klinik gebracht werden.
Technische Voraussetzungen
Um die tiermedizinische Videosprechstunde nutzen zu können, sind eine stabile Internetverbindung sowie ein technisches Gerät mit Videokamera nötig, idealerweise ein Smartphone oder Tablet. Alternativ kann ein Laptop oder ein PC mit mobiler Webcam genutzt werden. „In jedem Fall muss es möglich sein, der Tierärztin oder dem Tierarzt durch die Kamera das Tier zu zeigen und ihm bei Bedarf beispielsweise in die Ohren zu leuchten”, sagt Obert.
Für Versicherte ist die Nutzung oft kostenlos
Die Kosten für eine telemedizinische Beratung liegen je nach Anbieter zwischen 20 und 30 Euro. Abgerechnet wird in der Regel direkt mit dem Dienstleister – es sei denn, die Besitzenden haben eine Tierkrankenversicherung, die dafür aufkommt. "Bei vielen Tarifen ist die Nutzung der sogenannten Telemedizin inklusive", erklärt Obert. Agila beispielsweise rechnet direkt mit den Dienstleistern Pfotendoktor und Dr. Fressnapf ab, die ihre Beratungen rund um die Uhr durchführen. Bei der Auswahl einer Versicherung sollte man allerdings auf die Details in den Bedingungen achten. Nicht zu empfehlen sind Tarife, bei denen Videosprechstunden vor einem Praxisbesuch verpflichtend sind.
Foto: djd/Agila/nenetus - stock.adobe.com
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So funktioniert die tiermedizinische Videosprechstunde
Veröffentlicht am: 20.12.2025
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