
Der niederländische Performance-Künstler und Designer Daan Roosegaarde hat das Datum für sein Projekt Seeing Stars Leiden  bekannt gegeben. Am Sonntagabend, den 25. September 2022, werden die  Lichter in der holländischen Stadt für eine Stunde ausgeschaltet. 
Jeder,  der dann gen Himmel schaut, wird überrascht sein, denn ohne  Lichtverschmutzung kommen bei gutem Wetter Millionen Sterne zum  Vorschein. In diesem Jahr ist Leiden die Europäische Stadt der  Wissenschaft, und das Projekt soll eine erste Verbindung schaffen  zwischen den Bürger*innen der Stadt und einer wissenschaftlichen  Betrachtungsweise der Sterne.
Licht aus, Sterne an!
Laut  Roosegaarde ist es kein Zufall, dass dieses Projekt jetzt in Leiden  stattfindet, nachdem letztes Jahr bereits in der friesischen Stadt  Franeker die Lichter ausgegangen sind. Er verweist auf den  niederländischen Astronomen Jan Hendrik Oort, der im Jahr 1900 in  Franeker geboren wurde und 1992 in Leiden starb. Nun stellt er die  Verbindung zwischen beiden Städten dar. „Jan Oort ging nach Leiden,  wurde Direktor des Observatoriums und machte weltberühmte Entdeckungen",  sagt Roosegaarde. Deshalb sei es so großartig, das Projekt hier in  einem größeren Rahmen und mit einem stärkeren Fokus auf Wissenschaft und  Bürgerbeteiligung zu organisieren: "Das ist wunderbar, vor allem jetzt,  da Leiden in diesem Jahr auch die Europäische Stadt der Wissenschaft  ist." 
Das Datum 25. September wurde aus gutem Grund gewählt. Der  Mond steht in einer günstigen Position, es wird früher dunkel und mit  etwas Glück können die Zuschauer*innen sowohl Jupiter wie Saturn sehen.  "Aber natürlich muss es wolkenlos sein. Daher haben wir vorsichtshalber  auch ein alternatives Datum in Betracht gezogen", so Roosegaarde. 
Kunsthistorikerin  Meta Knol, die Leiden als Direktorin durch das Jahr als Europäische  Stadt der Wissenschaft leitet, sagt: "Seeing Stars ermöglicht es, eine  neue Verbindung zu den Sternen und zueinander herzustellen. Ein  kollektives Projekt, bei dem die ganze Stadt zusammenarbeitet, um die  Lichter auszumachen und die Sterne einzuschalten. Ein Projekt, bei dem  wir Fragen stellen, Sterne zählen und uns der Wissenschaft nähern  werden. Wir rufen alle dazu auf, mitzumachen, denn wir träumen davon,  gemeinsam die Sterne zu betrachten". Seeing Stars sei ein gutes Beispiel  für die Initiative Citizen Science, bei dem die Zusammenarbeit zwischen  Bürger*innen und Wissenschaftler*innen der Universität Leiden im  Mittelpunkt stehe. 
Mit diesem Projekt, bei dem es eine enge  Zusammenarbeit mit verschiedenen städtischen Partnern gibt, möchte sich  auch die Stadt Leiden an ihre Einwohner*innen wenden: "Mit Seeing Stars  Leiden machen wir einen schönen Spätsommerabend zu einem großen Moment  für Jung und Alt, vor der Kulisse der Alten Sternwarte in unserer  historischen Innenstadt. Auf diese Weise bringen wir in dem Jahr, in dem  Leiden European City of Science ist, Wissen und Kultur zusammen. Ich  freue mich schon sehr darauf", sagt Yvonne van Delft, die Beigeordnete  für Arbeit, Einkommen, Soziales, Wirtschaft und Kultur.
Quelle: Studio Roosegaarde
Foto: Dirk van Egmond




