
Gestern  traf ich mich mit einigen Leuten und wie nicht andres zu erwarten,   ging es schnell um den Krieg in der Ukraine. Und es ging ziemlich  kontrovers her. Wir diskutierten auch darüber, ob wir für unser Land,  also für Deutschland, in den Krieg ziehen würden.
Einer zitierte  dann den Nazislogan „Lieber tot als rot“. Propagandaminister Joseph  Goebbels schürte so zum Ende des 2. Weltkrieges die Angst vor den  „Russen“, sprich der Roten Armee, um so die letzten Kräfte zur  Verteidigung Deutschlands zu mobilisieren. Das Ergebnis ist bekannt.
Also  was tun? Einige von uns meinten, sie würden zur Waffe greifen, wenn  Russland uns angreifen würde. Andere, darunter auch ich, zeigten sich  weniger todesmutig. Es wurde gleich wieder hitzig. Man müsse sich doch  wehren hieß es einerseits. Die anderen meinten, dass das nur Tod, Leid  und Zerstörung bringen würde. Da ist ein Putin-Regime immer noch die  bessere Variante, wobei man sich da wohl zwischen der Influenza-Grippe  und Corona entschieden müsste.
Die Kampfunwilligen warfen dann  ein, womit wir uns denn verteidigen wollen? Ginge es uns nicht so wie  der Ukraine, die eben Putins Truppen kaum etwas entgegensetzen konnten?  Wir brauchten dann eben auch Hilfe von anderen Staaten, die uns Waffen  liefern würden. Oh je, jetzt wurde es laut, denn ich wand ein, dass für  mich gerade hier das Problem für die Ukraine liegt. Was liefern vor  allem die Europäer? Waffen aus NVA-Beständen, Waffen, die 40, 50 Jahre  alt sind. Tolle Hilfe! Man stelle ich mal vor, die Engländer und  Franzosen hätten nach dem Überfall Deutschlands Polen 1939 mit ähnlich  alten Waffen beliefert. Die wären dann Baujahr 1890 oder 1900. Die Polen  hätten sich bedankt.
Es ist schon verdammt schwer, von außen zu  sagen, wie sich ein Land, ein Volk im Falle eines kriegerischen  Überfalls eines militärisch absolut überlegenen Gegners verhalten soll.  Soll man kämpfen wie es die Ukrainer gerade mit allem was sie haben tun?  Soll man auf Verhandlungen setzen? Sollen die Ukrainer darüber  nachdenken, wie einst der russische Zar im Falle Alaskas, Teile ihres  Territoriums an die Russen zu verkaufen? Wir diskutierten uns die Köpfe  heiß und die Gläser leer. Zum Schluss waren auch unsere Köpfe leer und  wir kamen zu keinem vernünftigen Ergebnis. 
Was sollen wir auch  tun? Die Folgen tragen? Ja, was bleibt uns sonst? Einig waren wir, dass  wir die ukrainischen Flüchtlinge genau so aufnehmen und mit ihnen  zusammenleben sollen, wie wir im umgekehrten Fall aufgenommen werden  wollen. 
Der Krieg in der Ukraine ist auch immer wieder Thema am  Frühstückstisch, an dem die Beste Frau der Welt und ich uns gleich  setzen werden. Gebe Gott, dass wir das immer im Frieden können.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Hermann, Wiltrud, Konst
Foto: Pixabay 
Morgengruß von Helmut Harff: Lieber tot als rot
Ein Slogan, der millionenfachen Tod bedeutete
Veröffentlicht am: 21.05.2022
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