Mit einigen der schnellsten Züge Europas und den landschaftlich reizvollsten Strecken ist die norditalienische Region Emilia-Romagna das ideale Reiseziel für Bahnreisende, die auf ihren Reisen zusätzlich auch noch ein nachhaltiges Statement setzen möchten. Einmal in der Region angekommen, sind alle Kunst- und Großstädte ebenso gut mit dem regionalen öffentlichen Personennahverkehr (TPER) erreichbar wie kleinere Dörfer im Hinterland.
Die Emilia-Romagna, die sich von der Po-Ebene zum Apennin über das Po-Delta bis hinunter zur Adriaküste erstreckt, ist das ultimative Reiseziel für diejenigen, die hervorragende italienische Küche, die reiche Geschichte und Kultur, sowie eine der abwechslungsreichsten Landschaften Italiens an einem Ort genießen möchten – und das alles entspannt mit dem Zug.
Anreise mit dem Schnellzug und gut ausgebautes Schienennetz in der ganzen Region
Die neuen Railjet-Züge von der Deutschen Bahn (DB) und der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) fahren bis zum 06. Oktober 2025 täglich von München bis Rimini, Riccione und Cattolica an der Adriaküste, mit Halt in Bologna und Cesena – und das mit einer Geschwindigkeit von bis zu 230 km/h. Von dort aus ist das Reisen mit Fern- und auch Regionalzügen komfortabel und flexibel nutzbar. Die Hochgeschwindigkeitszüge von Trenitalia und Italo (AV) verbinden die Bahnhöfe Bologna und Reggio Emilia in der Emilia-Romagna zudem mit einer Reihe von Städten in ganz Italien – darunter Mailand, Florenz, Venedig, Rom und Neapel. Aber auch für Liebhaberinnen und Liebhaber des gemütlichen und authentischen Reisens oder für diejenigen, die die nähere Umgebung ohne Stau und ermüdende Fahrerei erkunden möchten, sind die lokalen Regionalzüge leicht zugänglich und sind das ideale Fortbewegungsmittel, indem sie alle Städte unkompliziert miteinander verbinden.
Piacenza – Das Tor zur Emilia
(1 Stunde mit dem Zug von Mailand, 45 Minuten von Parma)
Piacenza ist der Endpunkt der antiken Via Emilia und liegt im nördlichsten und westlichsten Teil der Region Emilia, im Zentrum der Po-Ebene. Nur ca. 70 Kilometer von Mailand entfernt, können Reisende Piacenza mit dem Zug in etwas mehr als einer Stunde erreichen.
Nicht verpassen: der Einstieg zur von Guercino mit Fresken bemalten Kuppel im Dom, Palazzo Farnese mit der Pferdekutschenmuseum und ein Glas seiner hervorragenden Weine – darunter Gutturnio, Malvasia, Ortrugo – begleitet von köstlichen Wurstwaren wie Coppa, Salame und Pancetta piacentina, in der Piazza Cavalli verkosten.
Parma – Kreativstadt der Gastronomie
(1 Stunde mit dem Zug von Mailand und 30 Minuten von Piacenza)
Parma wurde 2015 zur UNESCO Creative City for Gastronomy ernannt. Und das mit gutem Grund: Die Stadt bietet eine Reihe einzigartiger kulinarischer Erlebnisse, bei denen Reisende authentische Köstlichkeiten wie den weltberühmten Parmigiano Reggiano und Prosciutto di Parma neben Meisterwerken der Kunst und Architektur genießen können.
Nicht verpassen: das achteckige Baptisterium in der Piazza Duomo, das Teatro Farnese im Palazzo della Pilotta, eine Oper-Aufführung des Maestro Giuseppe Verdi im Teatro Regio oder einen Kaffee in der Kühle des Parco Ducale.
Reggio Emilia – Die historische „Stadt der dreifarbigen Flagge“
(20 Minuten mit dem Zug von Parma, 1 Stunde von Bologna)
Im 11. Jahrhundert galt es als Zentrum der Besitztümer der Gräfin Matilde di Canossa, heute ist Reggio Emilia auch als ein Zentrum für die zeitgenössische Kunst bekannt, wie die Collezione Maramotti oder die Brücken des Architekten Santiago Calatrava eindrucksvoll beweisen.
Nicht verpassen: Die Sala und das Museum del Tricolore, die Basilika der Madonna della Ghiara, das Festival „Fotografia Europea“, der Tecnopolo, ein auf einem ehemaligen Industriegelände entstandener Startup-Hub, das Zentrum für Kultur und Kreativität der Kinder „Loris Malaguzzi“, den köstlichen Gemüsekuchen Erbazzone.
Modena – Von berühmten Rennstrecken bis UNESCO Weltkulturerbe
(30 Minuten mit dem Zug von Parma oder Bologna)
Modena, im Herzen der Emilia-Romagna gelegen, ist die Heimat prominenter Motorradmarken wie Ferrari und Maserati. Die Stadt beeindruckt mit architektonischen Schätzen und einer einzigartigen kulinarischen Tradition. Bekannte Vertreter sind der Balsamico-Essig und Lambrusco-Wein.
Nicht verpassen: den Besuch einer Acetaia von traditionellen Balsamico-Essig, die von der UNESCO Weltkulturerbe erklärten Dom, Glockenturm „Ghirlandina“ und Piazza Grande, das Museum Enzo Ferrari und das lokale Street Food „Tigelle“ in der Markthalle Mercato Albinelli genießen.
Bologna – Die Gelehrte, die Rote, die Fette
(33 Minuten mit dem Zug von Modena, drei tägliche Direktverbindungen von München mit DB/ÖBB Railjets)
Die historische Hauptstadt Bologna liegt zwischen dem toskanisch-emilianischen Apennin und der Po-Ebene. Die Stadt wird wegen ihrer alten Universität auch „die Gelehrte“, wegen ihrer kulinarischen Tradition „die Fette“ und wegen des Baumaterials seiner Gebäude „die Rote“ genannt.
Nicht verpassen: die UNESCO-Arkaden, den kulinarischen Stadtviertel „Quadrilatero“, wo echte handgemachte Tagliatelle mit Ragù, Tortellini oder Mortadella verkostet werden, die prächtige Piazza Maggiore und das lebendige Uni-Städtchen.
Forlì und Cesena – Museumskomplex San Domenico und Biblioteca Malatestiana
(50 Minuten mit dem Zug von Bologna, 25 Minuten von Rimini)
Zwei historische Städte im Herzen der Romagna, die die Juwelen der Kunst und der Geschichte beherbergen.
Nicht verpassen: Den Museumskomplex San Domenico im Herzen des historischen Zentrums Forlì mit seinen wechselnden Ausstellungen. In Cesena ist die von der UNESCO zum „Weltdokumentenerbe“ anerkannten Malatesta-Bibliothek ein echtes Highlight.
Ferrara – Kunst und Kultur in der Stadt der Renaissance entdecken
(1 Stunde und 15 Minuten mit dem Zug von Ravenna, 40 Minuten von Bologna)
Ferrara liegt zwischen Bologna und Venedig und ist auch als die Stadt der Renaissance bekannt. Es ist eine bemerkenswerte Stadt mit vielen einzigartigen Merkmalen, die 1995 von der UNESCO zum Weltkulturerbestätte anerkannt wurden.
Nicht verpassen: eine Radtour entlang der Stadtmauer, die Kürbis-Tortellacci in einer typischen Trattoria, das knusprige, kreuzförmige Brot Coppia ferrarese, eine Ausstellung im Diamantenpalast, das Estense-Schloss und die renovierten Malereien im Palazzo Schifanoia.
Ravenna – Die Hauptstadt der Mosaike
(1 Stunde und 15 Minuten von Bologna und Ferrara)
Nur wenige Kilometer von der Adria entfernt, hat Ravennas glorreiche Vergangenheit dreimaliger Hauptstadt die Stadt tief geprägt.
Nicht verpassen: die von der UNESCO acht anerkannten Weltkulturerbestätten mit wunderschönen frühchristlichen und byzantinischen Mosaiken, Dantes Grabmal, das neu eröffneten Byron-Museum, die renovierte Markthalle, wo die köstliche hausgemachte Pasta der romagnolischen Küche zu probieren.
Rimini – Erfrischende Abkühlung an der Adriaküste
(58 Minuten mit dem Zug von Ravenna, 1,5 Stunden von Bologna, Direktverbindung München – Rimini mit dem Railjet 83)
Rimini liegt im südöstlichen Teil der Emilia-Romagna und ist einer der bekanntesten Badeorte an der Adriaküste. Es ist nicht nur wegen seiner attraktiven Strände ein Anziehungspunkt für Reisende, sondern bietet auch einige der interessantesten historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten der Region aus der Römerzeit und der Renaissance.
Nicht verpassen: das Internationale Fellini Museum, eine Piadina mit frischem Squacquerone-Käse und Rucola-Salat auf der neuen Strandpromenade „Parco del Mare“, die Tiberiusbrücke und einen Aperitiv im ehemaligen Fischerdorf Borgo San Giuliano.
Quelle: Visitromagna