
Mit  dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist digitales Lernen für die meisten  Schüler zum Alltag geworden. Ob Lernplattformen, Wissens-Apps,  Lern-Videos oder Unterricht als Videokonferenz: Schüler fast aller  Altersklassen sind in der Zwischenzeit fit im Homeschooling. Doch  digitales Lernen bedeutet auch, sich der Risiken der digitalen Welt  bewusst zu sein. 
Worauf Eltern bei den digitalen Aktivitäten  ihrer Kinder achten sollten, weiß Percy Wippler, Digitalexperte der  IDEAL Versicherung.
Basisschutz für PC, Tablet, Laptop & Co.
Egal  ob es sich um den Laptop der Eltern oder des Nachwuchses handelt: „Alle  Geräte benötigen einen Basisschutz“, sagt Percy Wippler. Das heißt:  Automatische Updates aktivieren. Ebenso wichtig sind eine Firewall und  ein Virenschutzprogramm. Sie bieten den notwendigen Schutz vor  Computerviren in E-Mails, auf Internetseiten und bei Downloads. Nutzen  Eltern und Kinder ein Gerät gemeinsam, sind verschiedene Nutzerkonten  mit unterschiedlichen Rechten sinnvoll – besonders bei jüngeren Kindern.  Sie können dann nur die von den Eltern freigeschalteten Anwendungen  nutzen. 
Eine weitere Option ist die Installation eines  Jugendschutzprogramms: „Damit können Eltern mittels Filtern festlegen,  welche Inhalte ihre Kinder im Internet sehen können“, erläutert der  Digitalexperte. Auch die Nutzungszeiten können begrenzt werden.  Jugendschutzprogramme sind häufig Bestandteil von Virenschutzprogrammen  und Betriebssystemen. Zudem gibt es sowohl kostenlose als auch  kostenpflichtige Programme im Internet. Weitere Informationen bietet die  Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) auf ihrer Website. All diese  Sicherheitsmaßnahmen sind auch bei vielen Smartphones möglich. Nutzt der  Schüler ein Tablet oder Laptop, das ihm die Schule gestellt hat,  sollten Eltern nachfragen, über welche Schutzfunktionen das Gerät  verfügt.
Sichere Apps
Apps können den Kleinen beim  Buchstabieren und Einmaleins-Lernen helfen, ältere Schüler unterstützen  sie beim Büffeln von Vokabeln oder beim Mathepauken. „Doch auch hier  gilt es, an die Sicherheit zu denken“, rät der IDEAL-Experte. Beim  Herunterladen einer App sollten Eltern auf seriöse Anbieter achten und  beispielsweise die Angebote aus dem App-Store des Smartphones oder  Tablets verwenden. Unbekannte Stores empfiehlt Wippler zu meiden. Ebenso  wichtig ist es zu prüfen, auf welche Funktionen des Geräts die App  zugreift. Nicht immer sind Kamera, Mikrofon oder Ortungsdienste  notwendig. Falls sich ungerechtfertigte Zugriffe unter „Einstellungen“  nicht abschalten lassen, sollte die App unter Umständen nicht  installiert werden. Sogenannte In-App-Käufe unbedingt prüfen. Einige  kostenlose Apps schalten bestimmte Funktionen nur gegen Bezahlung frei.  Das kann gerade bei Kindern zu ungewollt hohen Mobilfunkrechnungen  führen. Daher empfiehlt Wippler den Eltern, solche Käufe nur bei Eingabe  eines Passworts zuzulassen oder sie in den Sicherheitseinstellungen des  Betriebssystems zu deaktivieren.
Schutz der eigenen Daten
Den  Einzug des Internets in den Schulalltag der Kinder sollten Eltern dazu  nutzen, den Nachwuchs über den Schutz der eigenen Daten aufzuklären.  „Grundsätzlich gilt: So wenig persönliche Daten wie möglich  weitergeben“, informiert Wippler. Das betrifft neben Name und Adresse  auch Telefonnummer, Geburtsdatum, Passwörter, IDs für Messenger-Dienste  sowie Bilder und Videos. So vermeidet man Spuren im Internet, die Jahre  später, beispielsweise in einem Bewerbungsverfahren für einen Job, nicht  mehr rückgängig gemacht werden können. Außerdem erschwert es Fremden  die Kontaktaufnahme mit den Kindern. Der IDEAL-Experte rät, den  Nachwuchs auch über einen Datendiebstahl zum Beispiel über Spam-Mails  und die damit verbundenen Gefahren zu informieren. „Das ist gerade beim  digitalen Unterricht wichtig, da die Kommunikation mit Mitschülern und  Lehrern häufig auch über E-Mails abläuft.“ Ein weiterer Punkt: Ein  sicheres Passwort, das aus einer Mischung aus Klein- und Großbuchstaben,  Zahlen und Sonderzeichen besteht. Je früher Kinder sich daran gewöhnen,  sichere Passwörter zu wählen und diese auch geheim zu halten, desto  sicherer sind sie auch später in der digitalen Welt unterwegs.
Bildschirmzeit begrenzen
Findet  der Unterricht digital statt, ist es besonders bei jüngeren Kindern  wichtig, dass sie ihre freie Zeit ohne digitale Geräte verbringen – auch  wenn das in Zeiten mit Kontaktbeschränkungen oft schwierig ist. Zu  Hause kann zum Beispiel eine Familienrunde „Mensch ärgere Dich nicht“  auch den Eltern eine entspannte Auszeit vom Homeoffice bieten. Genauso  wichtig, auch bei schlechtem Wetter: für Bewegung im Freien sorgen. Wer  lieber mit Online-Videos trainiert, kann beispielsweise die digitale  Sportstunde des Basketballvereins ALBA Berlin nutzen. „Kommt der Laptop  oder das Smartphone zum Einsatz, um etwa mit den Freunden zu chatten,  dann ist es hilfreich, die Bildschirmzeit zu begrenzen“, rät der  Digitalexperte.
Quelle: © demaerre / iStock.com





