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Ostertraditionen in Tschechien

Alles beginnt in der Karwoche



Heutzutage verbindet man mit Ostern in erster Linie Hasen und buntbemalte Eier. Dabei ist der Feiertag ursprünglich ein wichtiger religiöser Tag, welcher mit allerlei Traditionen und Brauchtümern einhergeht.


Anders als in Deutschland wird das Osterfest in Tschechien nicht nur im kleinen Kreis der Familie gefeiert - vielmehr erstrahlt das ganze Land in voller österlicher Pracht. Wer tiefer in das volkstümliche Tschechien eintauchen möchte, dem bietet das Osterfest eine wunderbare Gelegenheit. Und besonders zum Frühjahr, wenn Parks und Alleen, Städte und Dörfer aus dem Winterschlaf erwachen, ist unser Nachbarland eine Reise wert.

Besonderheiten in der Karwoche

Einige Bräuche weichen in Tschechien von denen in Deutschland ab. So wird der Mittwoch in der Karwoche Rußfeger-Mittwoch genannt, weil an diesem Tag der Ruß aus den Schornsteinen gefegt wurde. Es wird im Haushalt geputzt, wobei man dabei nicht hässlich dreinschauen sollte, da sich einem Aberglauben nach dieser Gesichtsausdruck an jedem Mittwoch im Jahr wiederholen könnte. Am Gründonnerstag kommt Spinat, Kohl oder beispielsweise Brennnesselsalat auf den Tisch, damit man das ganze Jahr über gesund bleibt. Bei der Heiligen Messe am Donnerstag läuten zum letzten Mal die Kirchenglocken, bevor sie laut dem Volksmund „nach Rom fliegen“. Um die Gläubigen am Karfreitag an die Gebets- und Gottesdienstzeiten zu erinnern, wird mit an Schubkarren befestigten Ratschen ordentlich Lärm gemacht. Selbstverständlich wird an diesem Tag gefastet oder nur Fisch wie Karpfen oder Forelle gegegessen. Der Karsamstag ist für Gläubige der Tag der Stille und Erwartung.

Die Häuser werden mit Kalk geweißt und geputzt, weshalb dieser Tag auf tschechisch der Weiße Samstag heißt. Im Anschluss bleibt Zeit, um sich gebührend auf den Ostersonntag vorzubereiten, denn schließlich darf ein festlich gedeckter Tisch mit gefülltem Osterbraten, Osterlamm und Gebäckvariationen aus Hefeteig, wie die traditionellen „jidáše“ oder das Osterbrot („mazanec“), nicht fehlen. Sehr beliebt ist auch das Osterlamm („beránek“), ein Kuchen aus süßem Rührteig, der die Auferstehung Jesu Christi symbolisieren soll. Am Karsamstag wird nach der Rückkehr aus der Kirche traditionell die Osterfüllung aus Brötchen, Ei, geräuchertem Fleisch und jungen Brennnesseln („nádivka“) gegessen.

Besondere Traditionen: Peitschen und Tauchen

Den Höhepunkt findet das Osterfest am Ostersonntag, an dem Gläubige in die Kirche strömen und die Auferstehung Jesu Christi feiern. Traditionell bemalen die Mädchen und Frauen des Dorfes an diesem Tag die Eier. Die Schalen ausgeblasener Eier werden je nach überlieferten Familien- oder regionalen Traditionen verziert, geographisch können diese stark variieren. Zu bewundern gibt es bemalte, gekratzte, bunte, in Zwiebelschalen bzw. mit natürlichen Farben gefärbte, geätzte, mit Draht oder mit Wachs verzierte und perforierte Ostereier. Besonders traditionsreich ist beispielsweise das Verzieren mit Stroh.

Die Jungen und Männer dagegen bereiten an diesem Tag ihre Osterpeitschen („Pomlázka“) vor, die am Ostermontag beim symbolischen „Schlagen“ der Mädchen und Frauen zum Einsatz kommen. Bei den Osterpeitschen handelt es sich um festlich geschmückte Ruten, die aus miteinander verflochtenen Weidenzweigen gefertigt werden. Am Ostermontag ziehen die Jungen und Männer in einem Umzug durch das Dorf und halten bei jedem Haus inne. Dort „peitschen" sie die Beine aller dort lebenden Mädchen mit ihren Ruten. Der Überlieferung nach, dient dieses Ritual dazu, dass die Frauen gesund und jung bleiben. Als „Dank“ erhalten die Jungen und Männer bemalte Ostereier, eine farbenfrohe Schleife zum Binden um die Osterrute, Süßigkeiten oder etwas zum Anstoßen. Insbesondere in Mähren mit der lebendigen Tradition hausgebrannter Schnäpse ist dieser Brauch bei Männern beliebt. Dieser Tag wird gerne mit "Peitschen-Montag" übersetzt.

Eine andere Variante dieser Tradition ist das „Ostertauchen“, bei dem ein Mädchen gepackt und in ein Bad aus kaltem Wasser gesteckt wird. Das kalte Wasser und das Peitschen dienen dazu, böse Geister zu vertreiben. In vielen Dörfern im ländlichen Tschechien sind diese Bräuche noch sehr lebendig. In der Weltstadt Prag erlebt man diese Umzüge eher auf den traditionellen Ostermärkten.

Feierliche Ostermärkte

Auf den regionalen Ostermärkten („Velikonoční trhy“) in den Städten wie Prag, Karlsbad (Westböhmen), Olmütz (Mittelmähren), Böhmisch Krumau (Südböhmen) gibt es ein reiches Kulturprogramm mit traditionellem Kunsthandwerk und Bräuchen, Folkloregruppen aus dem ganzen Land, Theatervorstellungen, Gottesdiensten und Konzerten. Prägnant für die Märkte ist das vielseitige Angebot von tschechischem Kunsthandwerk wie Glasbläserei und Kerzenziehen, Holzschnitzereien und feinste handgeklöppelte Spitze. Besonders eindrucksvoll sind der handgemachte Osterschmuck, das Flechten der Osterruten und natürlich die Fertigung kunstvoll bemalter Ostereier.

Beliebt sind auch die Feierlichkeiten in einigen Freilichtmuseen. Die in historischen Kostümen gekleideten Angestellten präsentieren volkstümliche Traditionen und Bräuche, von denen einige bereits vergessen sind. Richtig traditionell, urig finden diese Veranstaltungen im Walachischen Freilichtmuseum in Rožnov pod Radhoštěm statt. Ergänzt wird das Osterprogramm mit vielen Konzerten in den Kirchen

Foto: Jan-Volejnicek, (c) CzechTourism.png

 


Veröffentlicht am: 23.03.2022

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