Morgengruß von Helmut Harff: Arme Rentnerinnen im Osten

Wir hören seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten, dass vor allem Rentner von Armut, sogenannter Altersarmut bedroht sind.

Wenn die Meldung etwas länger ist, so wird immer wieder beklagt, dass die Menschen im Osten und hier besonders die Frauen unter niedrigen Renten leiden. Sieht man nicht ganz genau hin, so kommt man einfach zu dem Schluss, dass die Ost-Rentnerinnen fast alle am Hungertuch nagen.

Nun hörte ich, dass die Zahl der Neurentnerinnen und -rentner, die für einen vorzeitigen Ruhestand Abschläge dulden, deutlich gestiegen ist. Die Rede ist von jedem vierten Rentner, der somit schon vor Erreichen der regulären Altersgrenze sich mit monatlichen Abschlägen von durchschnittlich 110 Euro in den Ruhestand verabschiedet.

Klar, dass sind die, die im Westen des Landes richtig gut verdient haben. Das sind die wohl auch, doch dann kam eine Zahl, die mich so richtig stutzen lies. Es hieß nämlich, dass mit 40 Prozent besonders häufig Frauen im Osten vorzeitig mit Abschlägen in Rente gehen. Zu lesen ist auch, dass die Betroffenen 27,7 Monate vor dem regulären Renteneintritt in den Ruhestand eintreten.

Bei einer Lebenserwartung von 83,4 Jahren bei Frauen und einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren + den 27,7 Monaten verzichtet eine Rentnerin so auf fast 24.700 Euro. Das muss man sich erst einmal leisten können. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass viele eben bis zur regulären Rente und weit darüber hinaus arbeiten gehen – manche gehen wollen und andere gehen müssen.

Die Zahlen zeigen mir, dass man nicht alles und jeden über einen Kamm scheren darf. Es gibt nicht nur reiche Rentner im Westen und arme im Osten. Es gibt die einen wie die anderen und das in jedem Bundesland.

Heute ist nicht viel Zeit für mein  Frühstück mit der Besten Frau der Welt. Wir Rentner denken nämlich gar nicht daran, uns zur Ruhe zu setzen.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Sabina, Wolfhard, Christa, Stefan

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