Morgengruß von Helmut Harff: Sammelwut

Sammeln, das ist etwas zutiefst menschliches. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Irgendwann hat jeder das eine oder andere gesammelt und die meisten tun das sicherlich bis heute.

Was habe ich nicht schon alles gesammelt: Autogramme, Streichholz- und Zigarettenschachteln. Ich hatte mal über 2.000 Bierdeckel, hunderte Plakate – beides habe ich damals gut zu Geld machen können. Heute besitze ich eine Siegelmarkensammlung meines Opas (hat daran jemand Interesse), eine Pferde-Sammlung meines Vaters. Ich habe tausende Bücher, über 100 Kaffeebecher, darunter viele von Weihnachtsmärkten, einen Korridor voller Bilder, diverse Porzellan-Medaillen und noch einiges mehr.

Doch warum sammelte und sammele ich all diese Dinge? Manches erbt man, manches ergibt sich, manches fasziniert, manches findet man einfach toll. Hat man erst einige Stücke, will man mehr, bekommt einiges geschenkt. So bekam ich mal so 200 Bierdeckel geschenkt, hatte Beziehungen zu einer Plakatdruckerei, kaufte auf jedem Weihnachtsmarkt einen Becher. So entstanden die Sammlungen. Schlussendlich erfreute ich mich daran oder packte die Dinge weg, wenn die Freude nachließ.

Und das Geld? Einiges ist nicht verkäuflich, einiges will ich nicht verkaufen, anderes war ganz sicher viel teurer, als ein später zu erzielender Verkaufserlös. Manches müssen noch die Erben eine Weile liegen lassen. Wir wissen ja spätestens seit Sendungen wie „Bares für Rares“, dass vieles nicht so viel Wert wie erwartet hat, anderes tausende Euros wert sein kann. So ist die geerbte Pferdesammlung ganz sicher nicht viel wert – bis auf das eine Pferd. Das besteht eben nicht aus Messing und die Augen waren nicht aus Glas. Der etwa fünf Zentimeter hohe Gaul bestand aus Gold und die Augen waren Edelsteine. Wer weiß, wo der heute steht.

Ja, sammeln um so eine Wertsteigerung zu erzielen, das ist ein schwieriges Geschäft. Vielleicht gelingt das mit teuren handgeknüpften Seidenteppichen oder mit seltenen Uhren, noch sicherer mit Edelsteinen und Edelmetallen. Doch zumindest letzteres liegt in einem Safe. Damit sind es für mich keine Sammlerstücke, denn die will man ja präsentieren, sich an ihnen erfreuen.

Ich erfreue mich jetzt an meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Richard, Lisa

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