„Alois Nebel“ ist eine tschechische Graphic Novel in drei Teilen, ein Gemeinschaftswerk des Mörike-Preisträgers Jaroslav Rudiš und des Zeichners und Musikers Jaromír 99, entstanden von 2003 bis 2005, in deutscher Übersetzung erschienen 2012.
Im selben Jahr entwickelte das Literaturhaus Stuttgart in Zusammenarbeit mit den beiden Autoren die gleichnamige Ausstellung, die anlässlich des Mörike-Preises 2024 in der Galerie der Stadt Fellbach gezeigt und am Dienstag, 14. Mai 2024, 19 Uhr, eröffnet wird. Jaroslav Rudiš ist anwesend und führt in die Ausstellung ein.
Ende der 80er Jahre arbeitet der einsame Fahrdienstleiter Alois Nebel an einem kleinen Bahnhof in Bílý Potok, einem abgelegenen Ort an der tschechisch-polnischen Grenze, dem früheren Sudetenland. Die Eisenbahn ist sein Schicksal, wie schon für seinen Großvater und Vater. Nebel ist ein Einzelgänger, der das Sammeln alter Fahrpläne der Gesellschaft von Menschen vorzieht. Doch manchmal legt sich der Nebel über seine Bahnstation. Dann sieht er Züge mit Geistern und Schatten aus der dunklen Vergangenheit Mitteleuropas: dem Zweiten Weltkrieg, der Vertreibung der Deutschen, der sowjetischen Besatzung.
Der wunderschön leise und langsame Schwarz-Weiß-Trickfilm zur Graphic Novel (Regie: Tomáš Luňák) feierte auf dem Filmfestival Venedig 2011 Premiere und wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Europäischen Filmpreis 2012 in der Kategorie „Bester Animationsfilm“. Die deutsche Fassung ist in der Ausstellung zu sehen am 23. Mai, 6. Juni und 20. Juni 2024, jeweils 19 Uhr.
Galerie der Stadt Fellbach
Marktplatz 4
70734 Fellbach
Dauer der Ausstellung: bis 21. Juli 2024
Öffnungszeiten: täglich außer montags 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Bild: © Jaroslav Rudiš, Jaromír 99