Isabel  Hammerschmidt aus Lennestadt in Nordrhein-Westfalen ist  vom  Automobilclub von Deutschland zur „Heldin der Straße“ des Monats  März  ernannt worden. Die junge Frau hatte bei einem Unfall einen   Schwerverletzten aus seinem Auto befreit.
Isabel Hammerschmidt  war mit ihrem Vater auf dem Weg nach Hause ins  Sauerland gewesen, als  sie auf der Autobahn 6 sieht, wie plötzlich ein  Geländewagen einige  Autos weiter vor ihr in einem sich bildenden Stau  auf einen  vorausfahrenden Lkw auffährt. „Wahrscheinlich hat der  Fahrer das  Stauende nicht bemerkt, für mich sah es fast so aus, als ob  er nahezu  ungebremst aufgefahren ist“, erinnert sich die  28-Jährige an jenen Tag.  Sie fährt langsam an der Unfallstelle vorbei  und stellt ihr Auto mit  eingeschalteter Warnblinkanlage auf dem  Seitenstreifen ab. Mit  angelegter Warnweste geht sie dann zurück.
Der Unfallfahrer sitzt  blutüberströmt in seinem Fahrzeug, in dem sich  auch noch ein Hund  befindet. Isabel Hammerschmidt setzt zunächst den  Notruf ab und kümmert  sich gemeinsam mit ihrem Vater und dem Lkw-Fahrer  um den Verletzten. Der  Mann ist ansprechbar, scheint aber schwer  verletzt zu sein. Er stöhnt  immer wieder laut auf und sein Gesicht ist  voller Blut. Zudem kann er  sich nicht bewegen, er scheint eingeklemmt  zu sein. Die Helfer bemühen  sich, die Fahrzeugtür zu öffnen, aber die  klemmt. „Der Motorraum war  sehr stark beschädigt und qualmte, sodass für uns nicht auszuschließen  war, dass es zu einem Brand kommt“,  berichtet die Ersthelferin. An ihr  und den beiden anderen rollen dabei  noch ganz dicht einige Fahrzeuge  vorbei. Schließlich nähert sich ein  weiter Lkw, der aufgrund seiner  Größe nicht an der Unglücksstelle  vorbei kommt und so eine Art Sperre  für den nachfolgenden Verkehr  bildet.
Irgendwann gelingt es dann,  die Tür aufzubekommen. Der Fuß des offenbar  ausländischen Fahrers ist  unter dem Pedal eingeklemmt. Es gelingt  Isabel Hammerschmidt schließlich  zusammen mit den beiden Männern den  Verletzten aus seinem Auto zu  befreien. Er spricht jedoch kaum, weil er  möglicherweise nicht gut  Deutsch kann, und stöhnt vor Schmerzen immer  wieder. Zum Glück scheint  die Rettungsgasse zu funktionieren, denn die  Einsatzkräfte sind schnell  vor Ort und übernehmen. Sie kümmern sich  auch um den Schäferhund, der  ruhig im Auto sitzt. Als nichts mehr für  sie zu tun ist, setzen die  junge Sauerländerin und ihr Vater den  Heimweg fort.
„Nichts tun  geht nicht. Auch, wenn der letzte Erste-Hilfe-Kurs schon eine Weile  zurückliegt. Man kann immer etwas tun“,  meint die Ersthelferin. Für sie  war es erschreckend mitzuerleben wie  viele Autos weitergefahren sind und  an der engen Stelle sogar noch eine  Gefahr für die Helfer darstellten.  Die Vorbeifahrenden hätten nicht  unmittelbar erkennen können, wie viele  Menschen im Unfallwagen saßen  und ob weitere Hilfe nötig gewesen wäre,  beklagt Isabel Hammerschmidt.  Froh ist sie aber darüber, dass offenbar  die Rettungsgasse funktioniert  hat. Und sie empfiehlt jedem die  regelmäßige Auffrischung des  Erste-Hilfe-Kurses.
Neben der  Auszeichnung „Held der Straße“ erhält die 28-Jährige von   Kooperationspartner Kia einen Sportage Plug-in-Hybrid im Autoabo „Kia   Flex“ für zwei Wochen und 1000 Kilometer zur Verfügung gestellt.   Zusätzlich werden Treibstoff- bzw. Stromkosten in Höhe von 250 Euro   erstattet.
Der AvD sucht jeden Monat beherzte Ersthelfer wie  Isabel Hammerschmidt.  Vorschläge werden unter der Mailadresse HdS@avd.de  gesammelt.  Unterstützt wird die Verkehrssicherheitsaktion außer von Kia  auch von  der Zeitschrift „Auto Straßenverkehr“. (aum)
Foto: Autoren-Union Mobilität/AvD
„Heldin der Straße“ des Monats März 2023: Isabel Hammerschmidt
Junge Frau befreit eingeklemmten Fahrer
Veröffentlicht am: 14.04.2023
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