Toulouse - Die kulturellen Höhenpunkte 2026

Im Jahr 2026 lädt die „Ville Rose“ zu einer Reise durch Kunst, Geschichte und Imagination ein – im Zeichen von bedeutenden Wiedereröffnungen, Sonderausstellungen und spektakulären Erlebnissen.

Von Meisterwerken des Mittelalters bis zu den kühnsten Ausdrucksformen der Gegenwart präsentiert Toulouse ein reiches und inspirierendes Kulturprogramm – im Rhythmus seiner emblematischen Orte.

Wiedereröffnung des Musée des Augustins
19. Dezember 2025
Nach mehreren Jahren umfassender Restaurierungsarbeiten öffnet das Musée des Augustins, das Kunstmuseum der Stadt Toulouse, am 19. Dezember 2025 wieder seine Türen für die Öffentlichkeit.

Das Museum ist in einem ehemaligen Augustinerkloster aus dem 14. Jahrhundert untergebracht, das als historisches Denkmal klassifiziert ist, und zählt zu den architektonischen Juwelen der „Ville Rose“. Die umfangreichen Arbeiten dienten sowohl der baulichen Sanierung als auch der Anpassung an neue kulturelle Nutzungsformen. Das Museum bietet einen außergewöhnlichen Rahmen für eine bedeutende Sammlung von Gemälden und Skulpturen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert.

Ab Dezember 2025 können Besucherinnen und Besucher den neuen Eingangsbereich sowie die ersten Ausstellungsräume entdecken. Die Kirche und die gotischen Säle werden im Juni 2026 wieder zugänglich sein. Die vollständige Restaurierung des großen Kreuzgangs mit seinen Säulen und Kapitellen ist für Anfang 2027 vorgesehen. 
    
Musée Les Abattoirs - Ausstellung Jean-Charles de Castelbajac 
12. Dez. 2025 - 13. Aug. 2026
Der französische Designer Jean-Charles de Castelbajac, eine der unkonventionellsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Szene, verbindet seit Ende der 1960er Jahre Mode, Kunst, Musik, Geschichte, das Sakrale, Popkultur und Kindheit zu einem einzigartigen kreativen Kosmos. In den Abattoirs – FRAC Occitanie lädt die Ausstellung "L’imagination au pouvoir" zu einem immersiven Rundgang durch fast 300 Werke ein.

Hybridisierungen, Collagen, Umdeutungen und Upcycling stehen im Dialog mit den großen Strömungen der Kunstgeschichte – von der Arte Povera bis zum Nouveau Réalisme. Kleidung, Zeichnungen, Objekte, Fotografien und eigens für die Ausstellung geschaffene Installationen offenbaren ein ganzheitliches, poetisches, kritisches und zugleich heiteres Werk.

Ab Herbst 2026 richten die Abattoirs den Blick auf einen weiteren großen Namen der modernen Kunst: Joan Miró (1893–1983). Die Ausstellung in Toulouse widmet sich einem weniger bekannten, nonkonformistischen Miró – von seinen surrealistisch geprägten Jahren zwischen 1927 und 1937 bis zu den experimentellen Arbeiten der 1960er Jahre und seines Spätwerks. 
    
L'envol des Pionniers - Austellung "Air France - eine Geschichte der Eleganz"
bis Feb. 2027
Die Sonderausstellung „Air France – eine Geschichte der Eleganz“ (Foto) lädt zu einer Entdeckungsreise durch die französische Kunst des Reisens ein. Sie zeigt, wie die nationale Fluggesellschaft über Jahrzehnte hinweg ihr Reiseerlebnis bis ins kleinste Detail gestaltet hat – als Ausdruck des Art de vivre à la française in die Welt hinaus.

Auf einer Fläche von 300 m² werden mehr als 200 Originalobjekte präsentiert, darunter rund fünfzehn Haute-Couture-Uniformen der Flugbesatzungen von gestern bis heute, Flugzeugmodelle sowie historische Sitzmöbel. Bereits über 30.000 Besucherinnen und Besucher haben diese temporäre Ausstellung erlebt, die noch bis Februar 2027 zu sehen ist.

Das Museum L’Envol des Pionniers befindet sich im Stadtteil Montaudran, in einem Teil der ehemaligen Latécoère-Werksgebäude, und erzählt die Geschichte der Aéropostale sowie die großen Pionierjahre der Luftfahrt in Toulouse – an einem Ort voller Geschichte und Zukunftsgeist. 
    
La Halle de La Machine - "L'Aéroflorale II, Rückkehr von der Expedition" 
ab dem 7. Feb. 2026

Seit 2018 haben die spektakulären Maschinen von François Delaroziere und der Compagnie La Machine in der Halle de La Machine ihre Heimat gefunden – in unmittelbarer Nähe der historischen Startbahn, von der einst die Pioniere der Luftfahrt in Toulouse abhoben.

Im Jahr 2026 kehrt nach einer winterlichen Pause im Januar die L’Aéroflorale II, das Herzstück der Inszenierung L’Expédition Végétale, zurück und bezieht Quartier in der Halle. Mit einer Höhe von 15 Metern, einer Spannweite von 10 Metern und einem Gewicht von 8 Tonnen Metall stößt dieses spektakuläre fliegende Gewächshaus zum mechanischen Bestiarium von Toulouse hinzu. Zu seinen Füßen entfaltet sich ein außergewöhnliches botanisches Labor: ein autonomes Modul, eine Maschine, die Äpfel erröten lässt, eine weitere, die Pflanzen streichelt, oder eine, mit der sie „abgehört“ werden können. Ein poetisches Zusammenspiel von Wissenschaft, Technik und Fantasie.

Die Installation lädt dazu ein, in abenteuerliche wissenschaftliche Expeditionsgeschichten und Reiseanekdoten aus aller Welt einzutauchen – bevor eine Begegnung mit Astérion, dem riesigen Minotaurus und Wächter der Halle, das Erlebnis vollendet. 

Foto: Rémi Deligeon