Morgengruß von Helmut Harff: Nie wieder Bahn fahren

Gestern ereilte mich das Schicksal – ich musste mit der Bahn fahren. Es sollte von Berlin nach Forst in die Lausitz gehen. Ganz einfach – rein in den R2 bis Cottbus, wenige Minuten zum Umsteigen und schon ist man in Forst. Soviel zur Theorie.

Denn die Bahn – in diesem Fall die ODEC - gehört zu den Zeitdieben und sie ist Vorreiter der Servicewüste Deutschland. Mit Erstaunen las ich an der Anzeige, dass der Zug eine merkwürdige Route fahren soll. Naja, man ist ja Kummer gewöhnt – Hauptsache man bekommt den Anschluss. Na, man wird sicherlich informiert. Ich kann ja auch den Schaffner bei der Fahrkartenkontrolle fragen.

Könnte, denn der Schaffner joggte – nicht ansprechbar – durch den Zug. Die 20 Euro Fahrgeld hätte ich mir auch sparen können, denn kontrolliert wurde nicht. Sie ahnen es, es gab auch keine Durchsage. Keine, als wir minutenlang auf unsere Weiterfahrt warteten. Schlussendlich brauchte ich an Stelle von 2,5 Stunden gut 4 Stunden. Der letzte Bus war weg, was nochmals 20 Euro Taxigeld bedeutete.

Doch das war ja nicht alles: Ein Familie mit zwei überdrehten Kindern, vier lautstark schnatternden Damen in den besten Jahren und zwei lautstark telefonierende Männer waren meine „nette“ Reisebegleitung. Deren Telefonate wurden nur dadurch unterbrochen, dass wir von einem Funkloch ins andere fuhren. Die Löcher waren so groß wie einst die Ozonlöcher über Australien. Die führten aber auch dazu, dass die Kids ihre Handyvideos nicht sehen konnten, was zu lautstarken Wutanfällen führten, worüber sich das Damenquartett nun wieder lautstark bei den Eltern beschwerte. Wohl auch, weil die nicht wollten, dass diese die Omalike angeboteten Süßigkeiten nicht annehmen.

Wie gesagt: Nie wieder Bahn fahren!

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Regina, Otto, Ralph

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