Der  AvD-Oldtimer-Grand-Prix ist „Back on Track“: Das wichtigste  kontinentaleuropäische Festival für klassische Rennwagen hat sich jetzt  mit einem stimmungsvollen Motorsportwochenende auf dem Nürburgring  zurückgemeldet. Erst Corona und dann die Flutkatastrophe im Ahrtal  hatten die Tradition unterbrochen. Die 50. Auflage ist noch auch  geregelt: Der Vertrag läuft nun erst einmal bis 2028.
Mehr als 20  Rennläufe und Gleichmäßigkeitsprüfungen bei perfekten  Hochsommerbedingungen entschädigten die 30.000 Besucher am Wochenende  ebenso wie Teams und Fahrer für die lange Pause. Zu den Höhepunkten  gehörten Läufe historischer Formel-1-Fahrzeuge der Cosworth-Ära,  Sportwagen-Rennen mit Feldern von den 1950er- bis in die 2010er-Jahre  und vieles mehr. Mit dem ersten Gastspiel des DTM Classic Cups gab es  zudem ein neues Highlight, bei dem viele der Stars von einst wieder in  ihre unvergessenen Renntourenwagen kletterten.
Beim  AvD-Oldtimer-Grand-Prix verwandelte sich der Nürburgring auch in diesem  Jahr in eine „Zeitmaschine“ für die Reise zurück zu den unvergessenen  Fahrzeugen und Rennen der vergangenen 100 Jahre. Bis in die Gründertage  der Strecke ging es beispielsweise mit den ältesten Rennwagen aus den  Vorkriegsjahren, die im Rahmen der mit dem Allgemeinen Schnauferl Club  (ASC) veranstaltenden „Vintage Sports Car Trophy“ zu  Gleichmäßigkeitsprüfungen und Ausfahrten eingeladen waren.
Mit  dabei: Peterheinz Kern auf dem Mercedes 680 S, mit dem Rudolf Caracciola  im Jahr 1927 das Eröffnungsrennen auf dem Nürburgring gewann. In einem  BMW 328 von 1938 trat Uli Sauer an, der mit 49 Teilnahmen beim  AvD-Oldtimer-Grand-Prix der treueste Teilnehmer des Events ist. „Ich bin  sehr zufrieden mit dem Wochenende“, resümierte er. „Das Rennergebnis  zählt für mich ehrlich gesagt nicht…aber ich möchte mit  Oldtimer-Freunden Spaß haben, und das ist hier rundum gelungen.“
Diesem  Urteil schlossen sich auch andere an. So etwa Ex-DTM-Pilot Peter  Oberndorfer, der als Serienmanager des neu gegründeten DTM Classic Cups  in die Eifel kam: „Ich bin früher selbst oft hier gestartet und hatte an  diesem Wochenende eine neue Perspektive. Der OGP ist eine international  wichtige Veranstaltung, deshalb war es passend, dieses Event in den  Saisonkalender des DTM Classic Cups aufzunehmen.“ Viele DTM-Piloten von  einst wie etwa Olaf Manthey, Volker Strycek, Kris Nissen, Marc Hessel,  Roland Asch oder auch Leopold Prinz von Bayern gaben sich dabei die Ehre  in der Serie, die unvergessenen Fahrzeuge wie BMW M3, Opel Calibra,  Mercedes-Benz 190 Evo und viele andere wieder auf die Strecke brachte.
Das  Programm des Events bot einige Hightlights, die es nur hier zu sehen  gibt – etwa den Revivall auf Deutsche Rennsport-Meisterschaft (DRM) oder  auch die zweisitzigen Rennwagen und GT bis 1960/61.  „Birdcage“-Maserati, Mercedes-Benz 300 SL, Porsche 904 und RSK 718,  Jaguar C- und D-Type, Lotus Eleven – die Liste legendärer Sportwagen im  hochkarätig besetzten Starterfeld präsentierte einige der schönsten und  legendären Sportwagen.
Ebenso unvergessen aber auch die Modelle  in anderen Rennen. Nach dem Ende der Reisebeschränkungen in der  Corona-Pandemie konnten endlich wieder die internationalen Freunde der  Veranstaltung teilnehmen. Darunter waren auch gleich vier Rennserien der  britischen „Masters Historic Racing“-Organisation, die mit dem Feld der  Formel-1-Rennwagen der Cosworth-Ära einen der spektakulärsten Rennläufe  beitrug. Aber auch die Sportwagen- und GT-Starterfelder der anderen  Masters-Serien waren stark besetzt und sorgten für vibrierende Luft auf  dem Nürburgring. Die britische HGPCA (Historic Grand Prix Cars  Association) steuerte ein Feld faszinierender Monoposti der  Formel-1-Gründerjahre bei.
Drei weitere Rennserien brachte die  Fahrergemeinschaft Historischer Rennsport (FHR) mit zum Nürburgring.  Hier fuhr im Feld der CanAm- und Gruppe-C-Sportwagen auch eine echte  Ring-Legende: Ein Porsche 917, den in den frühen 70ern Willi Kauhsen  pilotierte. Er ging in die Nürburgring-Historie ein, als er im Frühjahr  1973 den damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann im 917er für eine  Runde über die teilweise verschneite Nordschleife chauffierte.
Die  Veranstalter des AvD-Oldtimer-Grand-Prix können nach diesem Wochenende  nicht nur wegen ihres Erfolgs mit Zuversicht in die Zukunft starten. Sie  haben bei dieser Gelegenheit den Vertrag für die Fortführung des Events  auf dem Nürburgring frühzeitig verlängert. Auch in Zukunft soll die  größte Oldtimer-Rennveranstaltung Kontinentaleuropas möglichst am  Traditionstermin Mitte August stattfinden. Im kommenden Jahr steht beim  50. AvD-Oldtimer-Grand-Prix ein „runder Geburtstag“ an. 
Foto: Auto-Medienportal.Net/AvD
AvD-Oldtimer-Grand-Prix
Gelungener Restart
Veröffentlicht am: 16.08.2022
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