Seit einem Jahr prägen E-Scooter auch in deutschen Städten das Straßenbild. Meist handelt es sich um Leihfahrzeuge, doch es werden auch immer Kaufmodelle angeboten.
Um die Qualität der aktuell erhältlichen zweirädrigen Elektrokleinstfahrzeuge zu prüfen, hat der ADAC neun Modelle unterschiedlicher Preisklassen getestet. Dabei zeigt sich, dass teuer nicht gleich gut ist, billig aber doch eher schlecht.
Insgesamt erhielten drei elektrische Tretroller die Note „gut“ und fünf „befriedigend“ und der Testverlierer ein „ausreichend“. Am Ende der Skala: der Maginon Street One (Testnote 4,5). Er ist mit 279 Euro der billigste E-Scooter im Test. Zu kleine Räder und ein instabiles Fahrverhalten führen zu Punktabzügen. Eine gebrochene Schweißnaht des Alu-Rahmens während der Dauerhaltbarkeitsprüfung führte zu einer Abwertung der Gesamtnote auf „ausreichend“.
Testsieger mit der Note 2,2 ist ein E-Scooter aus dem mittleren Preissegment für rund 800 Euro: Der Segway-Ninebot überzeugte den Automobilclub mit der besten Verarbeitung und den besten Fahreigenschaften, insbesondere durch seinen starken Antrieb und eine Reichweite von 46,2 Kilometern. Seine Größe, das vergleichsweise hohe Gewicht und die nur befriedigenden Bremseigenschaften verhindern insgesamt aber eine sehr gute Gesamtnote.
Die zwei teuersten Scooter im Test, der Go Mate Steap ER2 Plus und der SXT Light Plus erreichen nur ein „befriedigend“. Preis-Leistungs-Sieger mit rund 700 Euro und der Note „gut“ ist der SO Flow SO6.
Im Test war außerdem ein aufbereiteter Scooter, der My Tier aus der Sharing-Flotte des Anbieters Tier. Das Fahrzeug ist robust und sicher und bietet gute Fahreigenschaften. Aber das hohe Gewicht (schwerstes Modell im Test) und der Umstand, dass der Scooter nicht zusammenklappbar ist, führen zu Punktabzügen.
Im Vergleich zum Vorjahres-Test ist das Preisniveau der E-Scooter deutlich gefallen, doch die günstigen Preise gehen nach Ansicht des ADAC vor allem zu Lasten der Sicherheit. So zeigten sich im vergangenen Jahr, bei dem das Preisniveau der elektrischen Tretroller noch deutlich höher lag, spürbar bessere und kürzere Bremswege. Die meisten Scooter kamen bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h nach etwa zwei Metern zum Stehen. In diesem Jahr hat sich der Bremsweg beim identischem Testverfahren im Durchschnitt auf 3,4 Meter verlängert. An der Qualität der Bremsen zu sparen kann aber unter Umständen lebensgefährlich sein. Nach Ansicht des ADAC sollten bei E-Scootern beide Räder, insbesondere aber das Vorderrad, über eine mechanische Bremse verfügen.
Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC
E-Scooter unter Beobachtung
Die Preise nehmen ab, der Bremsweg nimmt zu
Veröffentlicht am: 17.06.2020
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