
Eine  Pflegesituation kann über einen langen Zeitraum bestehen und stellt an  pflegende Angehörige hohe Anforderungen. Der Pflegealltag ist oft  fordernd und anstrengend. Deshalb ist es wichtig, dass sich Phasen der  Anspannung und Entspannung die Waage halten. Pflegende sollten deshalb  regelmäßig Pause machen.
Pflegende sollten regelmäßig Pause machen, um Kraft für sich zu tanken. 
Mehr  als 2 Millionen Pflegebedürftige werden derzeit in Deutschland  ausschließlich von Ihren Angehörigen gepflegt. Pflegende Angehörige  kümmern sich allermeist aufopfernd und geduldig, Tag für Tag. Im  Pflegealltag stellen sie eigene Bedürfnisse oft hintenan. Sie  funktionieren. „Das Gelingen der Pflegesituation hängt von der hohen  Motivation, dem unermüdlichen Engagement und der Kompetenz der  Angehörigen ab“, so Anke Henkel, Spezialistin für die präventive  Beratung von Angehörigen bei der Pflegeberatung compass. Damit Kraft und  Motivation erhalten bleiben, sollten Pflegende regelmäßig Pause machen,  Pause von der Pflege.  
Kraft tanken
Jeder Mensch besitzt  eine innere Stärke. Diese braucht er nicht nur in Gefahren- oder  anderen Extremsituationen. Auch der Alltag fordert oftmals gewaltig  heraus - in schwierigen Momenten im Job, im Straßenverkehr, beim  Einkaufen, unter Freunden oder in der Familie. Gerade Pflegende kennen  schwierige Situationen, bei denen sie auf ihre innere Stärke angewiesen  sind. Häufig wird sie ganz automatisch aktiviert, wenn es der Moment  erfordert. Aber was kann man tun, um sie zu erhalten? Eine Möglichkeit  ist es, sich ihrer Anwesenheit immer bewusst zu sein, jeden Tag. Sie  nicht zu verschwenden und Freiräume und Freizeiten zu schaffen, sich  abzugrenzen, wenn auch nur für ein paar Minuten. So wird der  „Stärke-Akku“ regelmäßig aufgeladen. 
Zeit für sich
Wer  pflegt, gerät schnell aus dem Gleichgewicht. Daher ist es wichtig, sich  zu wappnen, um den täglichen Herausforderungen gestärkt entgegentreten  zu können. Die Aufmerksamkeit gehört ganz selbstverständlich den  Pflegebedürftigen. Doch Pflegende sollten sich selbst zwischen all ihren  Pflichten nicht vergessen. Dabei hilft es vielen, sich selbst Angebote  zu machen, auf die sie sich freuen können: kleine Auszeiten, etwa eine  kurze Meditation, ein paar Minuten an der frischen Luft, eine Tasse Tee  oder Kaffee, die nächsten zehn Seiten in einem Buch, ein kurzes  Telefonat mit einer Freundin oder einem Freund. Wenn es Freude macht,  tritt Entspannung von allein ein. 
Gemeinsam gelassen
Damit  Pflegende stark bleiben und ihrer anspruchsvollen Aufgabe mit Schwung,  aber auch mit Ruhe und Gelassenheit entgegengehen können, brauchen sie  regelmäßig Pausen. Ruhe und Gelassenheit wirken sich positiv auf das  Miteinander in der Pflegesituation aus. Der Gesundheitszustand des*der  Pflegebedürftigen und sein*ihr Unterstützungsbedarf verändern sich im  Laufe der Pflegesituation. Gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person  müssen immer wieder Lösungen für diese Herausforderungen gefunden  werden. Da ist es wichtig, den pflegebedürftigen Menschen soweit dies  möglich ist, einzubinden um die Selbstständigkeit zu stärken und diese  so lange wie möglich zu erhalten. 
Sich in die pflegebedürftige  Person hineinzuversetzen und gleichzeitig auch sich selbst Grenzen zu  setzen, kann Pflegenden dabei helfen, den Pflegealltag für sich und  die*den Pflegebedürftige*n so angenehm wie möglich zu gestalten.
Pflegende  Angehörige finden Rat und Unterstützung zu ihrer persönlichen Situation  bei der compass pflegeberatung. Sie berät und informiert kostenfrei und  unabhängig zu allen Themen der Entlastung für Pflegende unter der  kostenfreien Servicenummer 0800 – 101 88 00. Weitere Informationen  finden Sie auch im Netz auf dem Pflege Service Portal  www.pflegeberatung.de.
Foto: compass private pflegeberatung
Pause machen von der Pflege
Die Balance zwischen Unterstützung und Selbstfürsorge finden
Veröffentlicht am: 17.01.2022
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