
Finanzen  und Altersvorsorge − zwei wichtige Themen, die die meisten Menschen  allerdings immer wieder aufschieben. 
„Finanzwissen wird nicht nur in der  Schule sträflich vernachlässigt, auch im späteren Leben beschäftigen  sich viel zu wenige Menschen ernsthaft mit dem Thema Geldanlage. Dementsprechend  ist die Verunsicherung bei finanziellen Angelegenheiten oftmals groß“,  weiß Norman Argubi, Vorstand der finanz-center AG. Der unabhängige  Finanzberater verrät, welche fünf Fragen ihm am häufigsten gestellt  werden, und gibt Antworten.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Investieren?
Norman Argubi:
Es  gibt keinen richtigen Zeitpunkt zum Investieren. Wer sein Geld erst  anlegen möchte, wenn eine Krise vorbei ist oder die Aktienkurse  vermeintlich im Keller liegen, wartet meistens jahrelang auf den  passenden Moment. Währenddessen vergeht wertvolle Zeit, in der sich das  eigene Geld schon vermehren könnte − wenn es denn gewinnbringend  angelegt wäre. Jeder Moment des Wartens kostet also bares Geld,  insbesondere in Zeiten starker Inflation und niedriger Zinsen, in denen  das Vermögen auf dem Bankkonto immer stärker an Wert verliert. Statt auf  den perfekten Zeitpunkt zu warten, sollten Anleger ihr Geld lieber  konstant investieren, beispielsweise über einen regelmäßigen Sparplan.
Welche Form Geldanlage passt zu mir?
Norman Argubi:
Für  welche Strategie sich Anleger entscheiden, hängt von den individuellen  Gegebenheiten und Bedürfnissen ab. Soll die Anlage einen großen Gewinn  erzielen oder mit ihr ein möglichst risikoarmes Wachstum gelingen? Wird  das Vermögen langfristig oder nur kurzfristig angelegt? Was sich wann  und für wen empfiehlt, lässt sich gemeinsam mit unabhängigen  Finanzberatern herausfinden. Einsteiger könnten beispielsweise über  Aktienfonds zunächst Kapital aufbauen. Wenn sie sich die Nebenkosten für  eine Immobilie leisten können und ein festes Einkommen besitzen, kaufen  sie die erste vermietete Immobilie. Mit den zwei Geldströmen lassen  sich im Laufe der Zeit weitere Immobilien erwerben. Für zusätzliche  Absicherung kommen später noch Anlagen in Edelmetalle wie Gold und  Silber hinzu. 
Wie viel Prozent meines Ersparten sollte ich anlegen?
Norman Argubi:
Wie  viel Geld investiert werden kann, hängt selbstverständlich immer von  der individuellen finanziellen Situation ab. Durchschnittlich sparten  die Deutschen in den letzten Jahren um die 10 Prozent ihrer monatlichen  Einkünfte, während der Corona-Pandemie hat sich diese Sparquote auf  circa 15 Prozent erhöht. Und diese Höhe ist auch notwendig, wenn man  später Einkünfte in Höhe seines Nettogehalts haben möchte. Wer erst spät  mit dem Sparen anfängt, muss für dasselbe Ergebnis sogar noch mehr  sparen. Für ungeplante Ausgaben wie eine Reparatur des Autos sollte  allerdings eine Rücklage von bis zu drei Netto-Monatsgehältern auf dem  Konto bereitgehalten werden.
Muss ich jeden Tag die Aktienkurse verfolgen?
Norman Argubi:
Jeden  Tag die Aktienkurse zu verfolgen, um den richtigen Moment für den  Verkauf nicht zu verpassen – das hört sich für die meisten Menschen nach  einer Menge Stress an. Bei einer langfristigen Anlagestrategie mit  Fonds ist das genaue Beobachten der Kurse allerdings nicht notwendig.  Schließlich zielt das Investment nicht auf kurzfristige Spekulationen  ab, sondern darauf, über viele Jahre vom Wirtschaftswachstum zu  profitieren. Flüchtige Kursschwankungen treten zwar regelmäßig auf, aber  grundsätzlich geht es mit der Weltwirtschaft immer bergauf.  Wirtschaftskrisen mit sinkenden Kursen können vom langfristigen Anleger  deshalb unbesorgt ausgesessen werden.
Kann ich mein gesamtes Erspartes verlieren?
Norman Argubi:
Wer  sein Investment breit streut und sein gesamtes Erspartes nicht komplett  in eine Aktie investiert, muss kein großes Risiko fürchten.  Insbesondere Fonds eignen sich für eine sichere Geldanlage, da sie  Aktien von vielen unterschiedlichen Unternehmen bündeln. Sinkende Kurse  eines Unternehmens können auf diese Weise durch steigende Kurse anderer  Aktien wieder ausgeglichen werden.
Foto: finanz-center AG
Wer nicht fragt, bleibt dumm
Die fünf häufigsten Fragen an Finanzberater
Veröffentlicht am: 24.02.2022
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