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Die Lücke wird immer größer

... zwischen E-Autos und Ladestationen



Deutschland hat weiterhin und zunehmend großen Nachholbedarf beim Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Die Lücke zwischen Ladeinfrastruktur und E-Auto-Bestand ist weiter gewachsen.


Das zeigt das aktuelle E-Ladenetz-Ranking des Verbands der Automobilindustrie. In Deutschland gibt es demnach etwa 60.400 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Damit müssen sich rechnerisch rund 22 Elektroautobesitzer einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt teilen.

Beim vorangegangen Ladenetzranking vom Oktober 2021 waren es 21 E-Pkw und ein halbes Jahr davor nur 17 Fahrzeuge. Geht es um Schnellladestationen sind es noch düsterer aus: Hier müssen sich 146 Elektroautos einen Stecker teilen.

Während in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt rund 57.000 Elektro-Pkw (E-Pkw) pro Monat in Deutschland neu zugelassen werden, wuchs die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte wöchentlich nur um etwa 330, teilte der VDA heute mit. Um das Ziel von einer Million Ladepunkten im Jahr 2030, das auch die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag ausdrücklich festgehalten hat, zu erreichen, wären jedoch rund 2000 neue Ladepunkte pro Woche nötig. Die Ausbaugeschwindigkeit müsste also versechsfacht werden. Wird das aktuelle Ausbautempo nicht gesteigert, wird es in Deutschland in acht Jahren nur rund 210.000 Ladepunkte geben, also nur knapp ein Fünftel des Zielwertes. In mehr als der Hälfte aller 10.796 Gemeinden in Deutschland gibt es zudem keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt (Stand Mai).

„Das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen Elektrofahrzeugen bis 2030 hat die Notwendigkeit eines ambitionierten Ausbaus der Ladeinfrastruktur weiter erhöht. Trotzdem geht der Ausbau viel zu langsam voran“, beklagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Er müsse dem zu erwartenden Bedarf eigentlich zwei Jahren voraus sein. Auch der für die Elektromobilität notwendige Ausbau der Stromnetze müsse besser koordiniert werden. Um das Tempo zu erhöhen, seien vor allem schnellere Planungs- und Genehmigungsprozesse nötig, meint der Interessenverband der Automobilindustrie.

Foto: Autoren-Union Mobilität

 


Veröffentlicht am: 15.06.2022

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