
Seit  seinen Anfängen verleiht das IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst  alle drei Jahre einen Kunstpreis. 2019 wurde der Preis zum ersten Mal  mit einem explizit feministischen Schwerpunkt versehen. Auch im Jahr  2022 verfolgt das IKOB diese Ausrichtung für den ersten Kunstpreis  seiner Art weiter.
Der IKOB – Feministische Kunstpreis soll  künstlerischen Stimmen Gehör verschaffen, die in der zeitgenössischen  Kunstwelt und in der Gesellschaft insgesamt weniger Gewicht haben. Der  Preis stellt die offene Frage, was Feminismus in all seinen Formen für  heute arbeitende Künstler:innen bedeuten könnte, und fördert  Kunstschaffende, deren Arbeiten unsere Realität neu denken.
Die  sechs nominierten Künstler:innen des Kunstpreises 2022 sind: Daniela  Bershan, Jieun Lim, Sandrine Morgante, Marnie Slater, Céline Vahsen, und  Puck Verkade.
Alle Finalist:innen sind eingeladen, in der  Preisausstellung im IKOB (25.06. – 25.09.2022) ihre Arbeiten zu  präsentieren. Bei der Vernissage am Freitag, 24.06.2022 um 18 Uhr werden  drei Gewinner:innen verkündet. Der erste Preis besteht aus einem  Geldpreis in Höhe von 10.000€, der zweite aus 7.500€ und der dritte  Preis, mit dem traditionell ein(e) Künstler:in aus Ostbelgien  unterstützt wird aus 1.500€.
Jurymitglieder 2022: Paula van den  Bosch (Chefkuratorin, Bonnefantenmuseum, Maastricht, NL), Anastasia  Chaguidouline (Künstlerische Leitung, Cercle Cité, LU), Els Roelandt  (Redakteurin, KIOSK, Gent, BE) und Nadia Vilenne (Galeristin, Lüttich,  BE).
Den IKOB – Feministischen Kunstpreis 2019 gewann Helen Anna  Flanagan mit dem ersten Preis. Julia Lübbecke war die Gewinnerin des  zweiten Preises und Andrea Radermacher-Mennicken des regionalen  Förderpreises.

Marnie Slater, Le Madame
DANIELA  BERSHAN (geboren 1980, DE, lebt und arbeitet in Brüssel, BE) alias Baba  Electronica ist eine Künstlerin, DJ und unabhängige Forscherin, die  sich mit Beziehungsstrukturen und der Politik der Intimität beschäftigt.  Daniela hat FATFORM (NL) mitbegründet und geleitet und ist  Mitbegründerin und Mitorganisatorin von ELSEWHERE & OTHERWISE im  Performing Arts Forum (FR). Ihre Arbeiten und Kollaborationen wurden auf  der 29. Sao Paulo Biennale (BR), De Appel Arts Centre (NL), MaerzMusik  (DE), KunstenfestivaldesArts (BE), Berlin Art Week (DE), W139 (NL),  Portikus (DE), NAS Gallery Sydney (AU), Capacete (BR), Paradiso (NL),  Oslo Internasjonale Teaterfestival (NO), Dansehallerne (DK), MDT (SE),  Le CentQuatre (FR), Centre Pompidou Kanal (BE), CentroCentro (ES), Tempo  Festival (BR) und Triennale Luxembourg (LUX).
JIEUN LIM (geboren  1983, Republik Korea, lebt und arbeitet in Düsseldorf, DE) schloss im  Jahr 2018 ihr Studium als Meisterschülerin von Dominique  Gonzalez-Foerster an der Kunstakademie Düsseldorf ab und gewann den von  der Peter-Michael Engel Stiftung verliehenen Graduiertenpreis. Zu ihren  jüngsten Einzelausstellungen gehören: Scallops #2, Premiere,  Collaboration of Ermes-Ermes x LC Queissier, Tiflis, Georgien; RGB:  Return to the gate following B, Galerie Ermes-Ermes, Wien; Yellow  Time/Dilemma Zone, Kunstakademie Düsseldorf; Aktuelle  Gruppenausstellungen: Illuminating, Screening-Programm, Lugano, Schweiz,  ‚cu-cu-rru-cu-cu‘ Bloom, Düsseldorf; Noir, Sonnenundsolche, Düsseldorf;  Polke und die Folgen. Neuerwerbungen, Akademie Galerie-Die Neue  Sammlung, Düsseldorf; Planet 58, K21 Kunstsammlung Museum Düsseldorf;  Appearing Unannounced, Rirkrit Tiravanija’s Studio, Chiangmai; The crust  repeatedly rises and falls, Shinhan Gallery, Seoul; Coop, Bangkok  Biennial, Bangkok.
SANDRINE MORGANTE (geboren 1986 in Lüttich,  lebt und arbeitet in Brüssel, BE) wuchs auf dem Land in der Nähe von  Lüttich auf, studierte an der Zeichenabteilung von La Cambre in Brüssel,  BE, und war dort als Lehrassistentin und Dozentin tätig, bevor sie eine  Residency am HISK in Gent, BE, begann. Ihre Arbeiten wurden in  belgischen Institutionen wie dem WIELS, dem Art Contest, dem Musée de la  Boverie, der Space Collection und als Beiträge in Magazinen wie  Archivio, Revue Roven, Kluger Hans und Tim gezeigt. Ihre Zeichnungen,  die sich mit Literatur, Schrift und dem Sprechen beschäftigen, sind die  Fortsetzung von Handschriften, die die Stimmen ihrer Tonstücke oder  Erinnerungen an Dialoge widerspiegeln.
MARNIE SLATER (geboren  1980 in Aotearoa, NZ, lebt und arbeitet in Brüssel, BE) umfasst mit  ihrer künstlerischen Praxis eine pluralistische Arbeitsweise, die eine  transdisziplinäre Solopraxis, Unterricht, langfristige Kollaborationen,  Selbstorganisation, Schreiben, Veröffentlichen und Forschung umfasst. In  ihrer Solo-Praxis arbeitet sie mit queeren und feministischen  ‚her/their/his/stories‘ aus persönlichen und institutionellen Archiven,  um die Art und Weise zu erforschen, wie die komplexen Praktiken und  Leben von queeren und feministischen Künstlern die historischen  Narrative von Kunst und Autorschaft herausfordern, ihnen widerstehen und  sie verändern können. Neben ihrer Soloarbeit ist Slater Ko-Kuratorin  von Buenos Tiempos, Int. und Teammitglied von Mothers & Daughters – A  Lesbian and Trans Bar*. Sie war eine der Haupttutorinnen des Master of  Voice-Programms am Sandberg Institute in Amsterdam und unterrichtet  derzeit im Rahmen des AdMa-Programms an der St. Lucas School of Art in  Antwerpen, wo sie auch ein Forschungsprojekt über Prozesswerkzeuge für  queere und feministische Zusammenarbeit durchführt.
CÉLINE VAHSEN  (geboren 1987 in Malmedy, BE, lebt und arbeitet in Brüssel) ist  Künstlerin und unterrichtet an der KASK, School of Arts, in Gent, in der  Textilabteilung. Nach ihrem Studium der bildenden Kunst an der École  Supérieure des Arts St-Luc in Brüssel, der Hochschule für Gestaltung und  Kunst in Luzern und der HAW in Hamburg erwarb Céline Vahsen 2013 ihren  Master-Abschluss in der Textilabteilung der École Nationale Supérieure  des Arts Visuels de La Cambre in Brüssel. Ihre Arbeiten wurden in  Belgien, Deutschland und der Schweiz ausgestellt. Sie war unter anderem  Artist in Residence bei Académie des savoir-faire – Fondation Hermès,  Fondation CAB, iMAL – Art Center for Digital Cultures & Technology,  Villa Empain – Boghossian Foundation. Der Ausgangspunkt von Vahsens  Arbeit ist das kulturelle Erbe des Mediums Textil. Mit einem  zeitgenössischen Ansatz erforscht sie Techniken, die in der  traditionellen Textilherstellung verwurzelt sind. Ihre technische  Forschung umfasst verschiedene Referenzen und Traditionen aus  geografisch verstreuten, hybriden Kulturen sowie Bräuche aus  verschiedenen Epochen der Geschichte des Webens.
PUCK VERKADE  (geboren 1987, NL, lebt und arbeitet in Berlin, DE und Den Haag, NL)  erhielt ihren BFA von der Königlichen Kunstakademie in Den Haag und  absolvierte einen MFA in Bildender Kunst an der Goldsmiths in London.  Ihre Arbeiten wurden an verschiedenen internationalen Ausstellungsorten  gezeigt, wie der Artissima Art Fair in Turin, dem Wroclaw Contemporary  Museum in Polen, dem Kunstmuseum in den Niederlanden und der LISTE Art  Fair in Basel. Sie wurde für 2017-2018 als Resident Artist bei Sarabande  The Lee Alexander McQueen Foundation in London ausgewählt. Verkades  Arbeiten befinden sich international in privaten und öffentlichen  Sammlungen. Im Jahr 2021 erhielt sie den Charlotte Koehler Preis des  Prins Bernhard Kulturfonds in den Niederlanden. Ihre Arbeit wird auf der  16e Biennale de Lyon zu sehen sein: Manifesto Of Fragility.
IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst
Rotenberg 12b
4700 Eupen, Belgien
Telefon: +32 87 56 01 10
Email: info@ikob.be
Bild: Céline Vahsen, Untitled (3), 2020, courtesy the artist | Marnie Slater, Le Madame (Brussels 1981-1983), 2019
Foto: Aurélien Mole, courtesy the artist
FEMINISTISCHER KUNSTPREIS 2022
... für Daniela Bershan, Jieun Lim, Sandrine Morgante, Marnie Slater, Céline Vahsen, Puck Verkade
Veröffentlicht am: 31.07.2022
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