Wanderungen zu "glücklichen Kühen"

"Käs‘ und Bier", das ist Tradition pur im Allgäu. Ganz besonders in Scheidegg im Westallgäu. Hier finden vom 29. Januar bis 11. Februar 2024 die Scheidegger Käsewochen statt.

Spaziergänge und Wanderungen führen zu Sennereien und Brauereien, ganz gemütlich erlebt man die Natur bei einer Pferdeschlittenfahrt und wie das Allgäu schmeckt, erleben Interessierte bei einem Kochkurs mit Hermine Eller. Sie hat soeben ihr Kochbuch mit typischen Allgäuer Rezepten veröffentlicht – von Brennter über Kässpätzle bis zur Nachspeise Kratzate - dazu ihre persönlichen Erinnerungen aus der Zeit als Kind und später als Wirtin.

In der sonnigen Hochebene auf 600 bis 1000 Metern Höhe locken 30 Kilometer geräumte Winterwanderwege. Geführte Wanderungen wie etwa "Käs‘ und Kühe" bringen Interessierte im Rahmen der Käsewochen zu kleinen Sennereien inklusive Käseprobe. In Böserscheidegg stellt der Käsermeister den Heumilchkäse noch heute nach dem überlieferten Verfahren her. Die Kühe fressen dazu im Sommer das Gras auf den Wiesen und im Winter gibt es Heu. Gespickt mit Scheidegger Anekdoten lässt die kurzweilige Wanderung "Alles Käse oder was" eintauchen in die Kultur der Region – austauschen über die G‘schichten kann man sich danach beim Kässpätzleessen. Und bei einer Pferdeschlittenfahrt hat die ganze Familie Spaß. Reizvoll für Wanderer sind die geführten Touren auf den zwei neuen Premiumwegen: Spaziergänger wählen den kürzeren Weg "Sonne & Weide". Den Ausblick auf den Bodensee und die Allgäuer, Schweizer und österreichischen Alpen kann man bei der Tageswanderung "Berg & See" genießen.

Tradition leben: Ein Buch über urtypische Allgäuer Gerichte

Besucher erleben in diesen zwei Wochen, wie Tradition und Brauchtum bis  heute eine große Rolle in und um Scheidegg spielen. Wer einen Kochkurs mit Hermine Eller besucht, erfährt viel über die Kultur und über die Allgäuer Nudel. Beim Spätzlekurs werden Käs- und Krautspätzle mit Spätzlehobel und Bergkäse zubereitet. Hermine Eller will aber auch mit ganz alten Rezepten „an die kulinarische Kultur erinnern“, sagt sie. „Mindestens einmal am Tag sitzt man zusammen. Denn wenn die Mama was Gutes gekocht hat, sind alle wieder zufrieden.“ Die Rezepte sind ebenso simpel wie kreativ. „Getreide, Käse, Milch, Butter, Mehl und Salz waren die wichtigsten Nahrungsmittel, um etwas zu zaubern“, sagt die ehemalige Scheidegger Wirtin. Ein typisches Essen bei den Bauern war Brennter, Hafermusmehl, Brühe und Bratkartoffeln. „Es ist ein super Wintergericht, gesund und nahrhaft.“ Sebastian Kneipp nannte es einst Kraftsuppe. Auch wie die Kratzate, ein zerrupfter Pfannkuchen, zubereitet wird, verrät sie. Mit ihrem sehr persönlichen Kochbuch Tradition leben will sie an „urtypische Gerichte erinnern, damit sie bei Allgäuern und Vorarlbergern nicht in Vergessenheit geraten“. Und für Interessierte bereichert das Buch den Kochalltag.

Brennter – das  Rezept von Hermine Eller

Am besten schmeckt Brennter aus der Pfanne gelöffelt in einer gemütlichen Runde. Zutaten: 200 g grob geschrotetes Hafermusmehl oder Hafergrütze, Salz, ¼ Liter Fleisch- oder Gemüsebrühe, ½ Liter Wasser, Butterschmalz und 500 g gekochte Kartoffeln. Dazu das Hafermusmehr nussig braun anrösten, darf nicht schwarz werden, dann halb/halb Brühe und Wasser aufgießen und sprudelnd kochen lassen. Beim ständigen Rühren die restlichen Flüssigkeiten zugießen. Die Kartoffeln kochen, in Scheiben kross anbraten und in die Brühe geben. Dazu trinkt man wie früher einen Malzkaffee.  https://heiss-pr.de/images/pressefotos/scheidegg/Buch_Hermine_Eller_Brennter-typischAllguFoto_ThomasGretler.jpg

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