Die  achte Generation des Volkswagen Golf geht in ihre zweite Lebenshälfte:  Passend zum 50. Jubiläum der Baureihe haben sich die Wolfsburger den  Dauerbrenner gründlich vorgenommen – und sich dabei nicht zuletzt auf  das Infotainment-System konzentriert, das anfangs bei vielen Kunden auf  Kritik gestoßen war. Gleichzeitig wird das Motorenprogramm gestrafft.
Die  stilistischen Änderungen sind dezent: Das Gesicht ist vor allem beim  Basismodell und in den komfortbetonten Varianten namens Life und Style  noch aufgeräumter und klarer als bisher gezeichnet, das Optik- und  Ausstattungspaket R-Line sowie die Hochleistungsvarianten GTI und GTE  treten indessen aggressiv auf wie eh und je. Gut für die Sicherheit: In  der höchsten der drei angebotenen Ausbaustufen leuchten die  Frontscheinwerfer einen halben Kilometer weit, am Heck sitzen  Rückleuchten mit neugestaltetem Innenleben.
Das Cockpit wird  dominiert durch einen neuen Zentralbildschirm, der mit 10,4 oder 12,9  Zoll Diagonale angeboten wird und einen regelrechten Sprung nach vorn  gegenüber dem bisherigen Modell darstellt. So gibt es oben und unten am  Bildschirm jeweils einen fest programmierten Streifen mit  berührungsempfindlichen Funktionstasten, und die unterhalb des  Bildschirms angebrachten Sensor-Schieber sind endlich beleuchtet.
Die  zappeligen Sensorflächen am Lenkrad gehören der Vergangenheit an, es  gibt dort wieder normale Tasten. Deutliche Verbesserungen also,  wenngleich mancher Kunde die Abdeckung oberhalb der Ladeschale für das  Mobiltelefon vermissen wird: Sie ist dem Rotstift zum Opfer gefallen.  Dafür gibt es im GTI optional erstmals Dekoreinlagen aus  Kohlefaser-Verbundstoff, bisher war das Spezialvarianten des Golf R  vorbehalten.
Das neue Infotainment-System, mit dem nicht zuletzt  die zahlreichen Assistenzsysteme angesteuert werden, ist nicht nur  leichter bedienbar, sondern es reagiert auch deutlich schneller als  bisher. Die Kinderkrankheiten gehören endgültig der Vergangenheit an.
Das  Antriebsportefeuille ist neu aufgestellt: Es beginnt nicht mehr mit dem  1,0-Liter-Dreizylinder, der ersatzlos entfällt, sondern nunmehr mit  einem 85 kW/115 PS starken 1,5-Liter-Vierzylinder, der an eine manuelle  Sechsgang-Schaltung gekoppelt ist. Darüber rangiert eine Variante mit  110 kW/150 PS. Wer eine Siebengang-Doppelkupplungs-Automatik bevorzugt,  bekommt in der jeweils gleichen Leistungsstufe die  48-Volt-Hybridisierung mit dazu.
Darüber rangieren zwei  Plug-in-Hybride mit 2,0-Liter-Ottomotoren und  Sechsgang-Doppelkupplungs-Automatik, die mit 150 kW/204 PS bzw. 200  kW/272 PS Systemleistung aufwarten. Das stärkere Modell hört auf die  Bezeichnung GTE; es orientiert sich im Auftritt am weiterhin angebotenen  GTI. Beide Plug-in-Hybride können jetzt bis zu 100 Kilometer weit  elektrisch fahren und lassen sich mit bis zu 50 kW aufladen.
Kommen  wir zu den sportlichen Spitzenmodellen: Der GTI leistet weiterhin 195  kW/265 PS und ist leider nur noch mit Siebengang-Automatik zu bekommen:  Die Handschaltung ist Geschichte. Verschwunden ist auch das  Diesel-Topmodell GTD, das bislang hervorragende Fahrleistungen mit  äußerst knauserigem Konsumgebaren verband. Es gibt nur noch zwei  Dieselvarianten, die jeweils über 2,0 Liter Hubraum verfügen: Einen  Handschalter mit 85 kW/115 PS und eine Automatik-Version mit 110 kW/150  PS.
Allerdings kündigt VW schon jetzt weitere Varianten an: Einen  leistungsgesteigerten GTI Clubsport sowie zwei Allradmodelle, nämlich  einen 2,0 TSI mit 150 kW/204 PS sowie das Spitzenmodell Golf R mit  vermutlich deutlich mehr als 220 kW/300 PS. Weiterhin im Angebot ist der  ausgesprochen geräumige Golf Variant. Er wird in allen Versionen mit  Ausnahme der Plug-in-Hybride und der GTI-Varianten vermarktet.
Die  Produktaufwertung des Golf kommt zum richtigen Zeitpunkt – und sie  läutet ein Jahr ein, das neben dem noch ganz frischen, vollelektrischen  ID 7, dem „German Car Of The Year“, auch im Zeichen der Verbrenner- und  Hybrid-Modelle Passat und Tiguan steht. Technisch breit aufgestellt und  klassenlos wie eh und je könnten die Marktaussichten für den inzwischen  mehr als 37 Millionen mal gebauten Golf kaum besser sein. (aum/jm)
Foto: Autoren-Union Mobilität/Volkswagen
Generation Golf 8.2
Zum Jubiläum in Perfektion
Veröffentlicht am: 28.01.2024
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