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06.12.2024

 

 

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Klassikwelt Bodensee wird zum Mekka für Oldtimer und deren Geschichte

Sonderschauen zu den wilden Siebzigern, Mythos BMW, Youngtimer und 70 Jahre ADAC Straßenwacht



Wenn sich Vorkriegsmodelle, moderne Klassiker, exotische Boote und nostalgische Zweiräder an einem Platz versammeln, wenn spektakuläre Flugshows am Himmel zu sehen sind und hunderte Rennfahrzeuge auf dem Messe-Rundkurs den Zeitgeist historischer Renngeschichte verströmen, dann ist Klassikwelt Bodensee Zeit (7. bis 9. Juni).

„Friedrichshafen ist und bleibt der beliebte Treffpunkt für die breite Oldtimercommunity“, betonen Messe-Geschäftsführer Klaus Wellmann und Projektleiter Roland Bosch. „Das Konzept der Veranstaltung ist individuell und speziell zugleich. Wie keine andere Messe in Deutschland wird hier die klassische Mobilität und Fahrkultur vergangener Epochen zu Lande, zu Wasser und in der Luft zelebriert.“ So gibt es in diesem Jahr neben der Airshow und dem Vintage-Demo-Racing zahlreiche Sammlerfahrzeuge zu bestaunen, der Teilemarkt lockt mit einem großen Sortiment an Ersatzteilen und Zubehör, außerdem laden vielfältige Sonderschauen zum Verweilen ein.

Über 800 Teilnehmende in zwölf Messehallen, ein buntes Rahmenprogramm, namhafte Oldtimerhändler und einzigartige Live-Events werden 2024 wieder für unvergessliche Tage auf der Klassikwelt Bodensee sorgen. Spezialisten für Fahrzeugrestaurierungen, liebevoll gepflegte Schätze der Markenclubs, die Oldtimer Parkarena und die zahlreichen Sonderschauen runden den perfekten Messe-Tag in Friedrichshafen ab.

25 Klassiker aus 10 Nationen

In Zusammenarbeit mit der Renngemeinschaft Graf Zeppelin sind im Foyer West „25 Klassiker aus 10 Nationen“ zu sehen. Vom sportlichen Mercedes 300 SL Flügeltürer, über den edlen Jaguar, bis hin zum exklusiven Monteverdi und den rassigen Lamborghini Miura P400S – hier findet sich eine Hitparade sportlicher, exklusiver und seltener Karosserien wieder. Damit auch jeder weiß, aus welcher Nation das jeweilige Schmuckstück stammt, hängen über allen Autos die entsprechenden Länderflaggen.

Mythos BMW wird in Sonderschau gewürdigt

Können drei Buchstaben für den Begriff Mythos stehen? Fragt man die Freunde der bayrischen Fahrkultur, ist die Antwort eindeutig „ja“. Mythen bestehen in der Regel aus kollektiven Erinnerungen an Dinge, die es einmal gab. Die Fahrzeuge der Bayerischen Motorenwerke (BMW) aus München sind jedenfalls das beste Beispiel für das Entstehen eines solchen Mythos. Angefangen mit einem Sternmotor für Flugzeuge, über die erfolgreiche Eigenentwicklung von Motorrädern, bis hin zum Automobil-Hersteller – letztlich war es der 1936 vorgestellte Roadster 328, der nicht nur erfolgreich bei der Mille Miglia 1940 am Start war, sondern mit unzähligen Motorsporterfolgen den Mythos von BMW als Hersteller sportlicher Sieger-Automobile begründete. Mit inzwischen mehr als 200 000 Mitgliedern in über 700 anerkannten Clubs bereichert die Marke seit mehr als hundert Jahren die mobile Welt. Heutzutage steht sie weltweit für sportliche Noblesse. In einer großen Sonderschau in Halle A3 werden die Fahrzeuge mit dem blau-weißen Logo entsprechend gewürdigt. Getragen wird die Ausstellung von Clubmitgliedern und ihren zwei- und vierrädrigen Klassikern und Motoren. „Besucher können sich unter anderem auf eine knuffige Isetta oder die Design-Ikone, den BMW 507 freuen“, berichtet Roland Bosch. Außerdem werden die vier einzigartigen BMW E3 der „Wundercar Collection“ gezeigt, die bisher nur auf den Concours d’Elegance zu sehen waren.

Reise in die Vergangenheit: Messe zelebriert die wilden Siebziger

Mit der Epoche der frühen Superbikes will die 15. Messe für klassische Mobilität außerdem an eine schillernde Dekade erinnern und diese gebührend mit den bedeutendsten Modellen aus dem Jahrzehnt feiern. Zahlreiche Bikes aus den Ende Sechziger bis Anfang Achtzigerjahre werden auf einer großen Ausstellungsbox präsentiert, so zum Beispiel die Turbo Kawa, der Wasserbüffel oder das absolute Big Bike der Siebziger, die Münch Mammut. Darüber hinaus sind im „PS-Speicher Messekino“ Filmausschnitte aus den wilden Siebzigern zu sehen. „Wir wollen die Siebziger-Fans zurückführen in diese verrückte Zeit“, so Projektleiter Roland Bosch. „Neben den eigentlichen Stars, den Motorrädern, stehen auch die Traumautos der damaligen Führerscheinneulinge in der Sonderschau – beispielsweise die legendären Opel GT, Manta A und Ford Capri. Discokugel, Musikbox und Schlaghosen dürfen ebenso nicht fehlen“, erklärt der Projektleiter das Prinzip hinter der begehbaren Box.

Airshow mit Kunstflug-Hubschrauber und Klassikern der Luftfahrt

Mit einem Helikopter auf dem Kopf fliegen? Kein Problem für die BO 105 C der Flying Bulls. Bis heute ist sie der einzige Leichthubschrauber, der voll kunstflugtauglich ist und nahezu alle von Flächenflugzeugen bekannten Manöver beherrscht. „Wir freuen uns sehr, dass ein Helikopter die Airshow in diesem Jahr bereichert“, so Roland Bosch. Neben dem Drehflügler starten während der Veranstaltungstage täglich um 14.30 Uhr weitere historische Flugzeuge auf dem Bodensee-Airport und werden für Gänsehaut beim Publikum sorgen. Mit dabei unter anderem das Vater-Sohn-Duo Ralf und Nico Niebergall mit ihren Siai Marchetti SF-260 oder Patric Leis mit seinem Kunstflugdoppeldecker Pitts S1. Seine Frau Vicky kommt mit einer im Jahr 1952 gebauten Piper Super Cub angeflogen. Die Maschine hat eine bewegte Vergangenheit: Nach einigen Jahren bei der amerikanischen und später französischen Luftwaffe, ging sie in zivile Hand über und wurde im Kalten Krieg dazu genutzt, unerlaubt Menschen aus der damaligen DDR nach Westdeutschland zu schmuggeln. Bei solch einer Aktion wurde sie von sowjetischen Kampfhubschraubern erwischt und die rechte Tragfläche der Piper dabei durchlöchert. Inzwischen ist die „alte Dame“ vollständig repariert, flugtauglich und kann in Halle A3 neben anderen geschichtsträchtigen Modellen der Luftfahrt während der Veranstaltungstage bestaunt werden. Erstmals gibt es neben den Flugzeug-Klassikern auch eine Börse für alte Flugzeugteile. Hier findet man vom Holzpropeller über Cockpit-Instrumente bis hin zum Helm eines Starfighter-F104-Piloten alles, was das Flieger-Herz begehrt.

Vintage-Demo-Racing und Fahrerlager

Actiongeladen geht es auch beim Vintage-Demo-Racing zu. Während der Veranstaltungstage stehen hunderte Rennautos und Rennmotorräder an der Startlinie bereit und warten darauf, auf dem 1,6 km langen Messe-Rundkurs ihre Runden drehen zu können. „Wir haben unglaublich viele Anmeldungen bekommen“, berichtet Roland Bosch. „Die maximale Teilnehmerzahl ist bereits erreicht. Die Zuschauer können sich auf ein abwechslungsreiches Teilnehmerfeld mit zwei, drei- und vierrädrigen historischen Gefährten freuen.“ Wer vor dem Rennen ein bisschen Boxenstopp-Luft schnuppern möchte, sollte unbedingt auch das Fahrerlager in Halle A6 besuchen, bevor es dann heißt: „Ladys and Gentlemen, start your engines.“

ADAC Oldtimer Parkarena und Sonderschau „70 Jahre Straßenwacht“

Etwas ruhiger, aber nicht weniger abwechslungsreich, geht es auf der Oldtimer Parkarena zu. Sie genießt schon seit mehreren Jahren Kultstatus bei der Klassikwelt Bodensee. Inmitten der Messe-Hallen können historische Schmuckstücke während der Veranstaltungstage kostenlos geparkt und einem breiten Publikum präsentiert werden. Ohne vorherige Anmeldung dürfen Fahrzeuge mit H-Kennzeichen und bis Baujahr 1998 hier abgestellt werden. In diesem Jahr bekommt der begehrte „VIP-Stellplatz“ einen prominenten Namenszusatz und wird zukünftig zur ADAC Oldtimer Parkarena. Der Automobilclub ist aber nicht nur Namensgeber, er bestückt die Klassikwelt Bodensee auch noch mit einer kleinen Sonderschau zum Thema „70 Jahre Straßenwacht“. Vor genau 70 Jahren trat das erste Straßenwacht-Gespann der Geschichte seine „Jungfernfahrt“ an: Die NSU 501 OS-T Konsul II. Nachdem der ADAC den Prototyp vergangenes Jahr detailgetreu restauriert hat, wird die NSU samt Beiwagen im Rahmen der Sonderschau ausgestellt. Zudem sollen insgesamt fünf weitere ADAC-Straßenfahrzeuge aus anderen Dekaden präsentiert werden.

Treffpunkt der Bikerszene: Das ACE Cafe

Im legendären Londoner Biker-Treff in Halle B4 kommen Fans der sogenannten Cafe-Racer zusammen und können sich bei einem leckeren Getränk untereinander austauschen. Meist handelt es sich bei den ausgestellten Gefährten um sportliche Umbauten von Motorrädern aus den 50er und 60er Jahren aus der ehemaligen Motorradhochburg England. Aber auch Klassiker aus Italien und immer mehr Umbauten japanischer Bikes aus den 70er und 80er Jahren dürfen hier nicht fehlen.

„Modern Classics“ – aktuelle Zweiräder im Retro-Look

Auf der Sonderschau „Modern Classics“ werden in direkter Nachbarschaft zum ACE Cafe mehr als zwei Dutzend Motorradneuheiten im klassischen Kleid stehen. Diese Bikes im Vintage-Style sind sehr beliebt. Sie sehen aus wie ein Retro-Bike, darunter „versteckt“ sich aber die Technik eines neuen und modernen Motorrads.

Mein Youngtimer wird mal ein Klassiker

Youngtimer haben zwar noch nicht den Status eines Oldtimers erreicht, es besteht aber die Chance, dass das Fahrzeug irgendwann zum begehrten Sammlerstück wird. In einer Sonderschau werden einige Modelle präsentiert, die jedenfalls das Potential zum Klassiker haben. „Die Youngtimer-Szene ist sehr ‚Deutschlandlastig‘“, sagt Motorjournalist und Youngtimer-Enthusiast Alf Cremers. „Die Kern-Lava bilden Marken wie Mercedes mit seinen Modellen W124, W140 oder S124, aber auch BMW mit dem 5er E34 oder dem 7er E38 gehört dazu. Außerdem der Ford Skopio, der Audi A6 Typ C5 oder der VW Passat 35i Variant, der sogenannte Nasenbär, um nur einige Vertreter zu nennen.“ Mehr und mehr würden aber auch schwedische oder japanische Modelle den Markt dominieren. So zum Beispiel der Volvo 240 Kombi oder der Mitsubishi Galant E30. Wer noch mehr geballtes Youngtimer-Wissen erleben möchte: Alf Cremers wird während der Veranstaltungstage interessierte Besucherinnen und Besucher durch die ausgestellten Fahrzeuge führen und erklären, aus welchen Youngtimern sonst noch ein richtiger „Oldie“ werden könnte. Wer im Besitz eines Youngtimer ist und diesen gerne in der Sonderschau zeigen möchte, darf sich beim Team der Klassikwelt Bodensee unter klassikwelt@messe-fn.de melden.

Alles unter Dampf – Abacus Theater

2024 versprühen zum ersten Mal Walking Acts den Zeitgeist vergangener Epochen auf der Klassikwelt Bodensee. Irgendwo zwischen bildender Kunst und Straßentheater gestaltet die Abacus Theatergruppe aus den Niederlanden beeindruckende mobile visuelle Acts. Imposante Kreaturen und skurrile Kunstobjekte, lassen das Publikum in eine andere Welt versetzen. So gehören zum Repertoire der Gruppe riesige fahrende Zeitmaschinen, so genannte Timecruiser oder auch Steamroadster. Die Maschinen sind unter anderem aus Schrottplatz-Materialien hergestellt und zum neuen Leben erweckt worden. Gesteuert werden die mobilen Kunstwerke von „Zeitreisenden“, die in einer Höhe von knapp drei Metern die Zeitalter an sich vorbeifliegen sehen.

Oldtimer-Verkauf und fachgerechte Restaurierung

Wer sich für einen Oldtimer interessiert, findet auf der Messe für klassische Mobilität jede Menge Fahrzeuge, die auf Herz und Nieren geprüft sind. Renommierte Fahrzeughändler offerieren hier ihre rollenden, fliegenden und schwimmenden Raritäten in allen Preislagen. Markenclubs, die DEKRA oder classic-analytics bieten vor Ort eine kompetente Beratung an und Restaurierungsbetriebe stehen den Besucherinnen und Besuchern mit Rat und Tat zur Seite. Egal, ob Informationen zur Restauration von Blech, Leder, Motor oder Elektrik – hier gibt es auf alles eine Antwort.  

Infos & Öffnungszeiten

Die Klassikwelt Bodensee finden von Freitag, 7. bis 9. Juni 2024 auf dem Messegelände in Friedrichshafen statt. Geöffnet hat sie Freitag von 10 bis 19 Uhr, Samstag von 9 bis 18 Uhr und Sonntag von 9 bis 17 Uhr, eine Tageskarte kostet online 19 Euro, ermäßigt 17 Euro.

 


Veröffentlicht am: 03.04.2024

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