
Färben  sich die Blätter an den Bäumen langsam rot, orange und gelb, beginnt  auch wieder die Zeit der Herbststürme. Starke Windböen und Co. führen  dann nicht nur zu einer Sturmfrisur, sondern können auch für schwere  Schäden sorgen. 
Besonders parkende Autos sind durch  herabfallende Äste, umknickende Bäume oder vom Wind verwehte  Müllcontainer einigen Risiken ausgesetzt. Wie Kfz-Besitzer ihren Wagen  vor Sturmfolgen schützen können, was für die Haftung gilt und welche  Versicherung für Schäden aufkommt, erläutert Peter Schnitzler,  Kfz-Experte von ERGO.
Auto vor Sturmschäden schützen
Heftige,  orkanartige Stürme sind auch in Deutschland keine Seltenheit mehr und  führen häufig zu hohen Schäden. Aber nicht nur Häuser, auch Autos  bleiben bei einem Unwetter nicht verschont. Besonders groß ist der  Ärger, wenn herabfallende Dachziegel oder umgeknickte Bäume dafür  sorgen, dass der Wagen nicht mehr fahrtüchtig ist. „Damit es gar nicht  erst soweit kommt, sollten Autofahrer ihren Pkw bei einem aufziehenden  Sturm am besten in einer Garage parken. Ist das nicht möglich, ist es  sinnvoll, den Wagen abseits von Bäumen abzustellen“, so Peter  Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO. Er rät zudem, die Unwetter- und  Orkan-Warnungen des Deutschen Wetterdienstes zu verfolgen, da diese  frühzeitig vor drohenden Wettergefahren warnen. Um das Auto vor  herumfliegenden Gegenständen oder Ästen vom eigenen Grundstück zu  schützen, ist es außerdem sinnvoll, bewegliche Sachen zu sichern und  Bäume, Dächer und Co. regelmäßig zu kontrollieren.
Auf die Windstärke kommt es an
Muss  das Auto aufgrund eines Sturmschadens in die Werkstatt, kann das  schnell teuer werden. Ob die Kfz-Versicherung für die Kosten aufkommt,  hängt von verschiedenen Faktoren ab. „Die Teilkaskoversicherung zahlt  meist ab Windstärke 7 für Schäden durch ‚unmittelbare Sturmeinwirkungen‘  an geparkten, haltenden oder fahrenden Autos. Wann genau die  Teilkaskoversicherung Sturmschäden übernimmt, ergibt sich aus den  jeweiligen Versicherungsbedingungen“, erklärt der Kfz-Experte. Eine  Vollkaskoversicherung leistet hingegen auch bei niedrigeren Windstärken.  „Kommt es unterwegs zu einer Kollision, beispielsweise mit einem  umgestürzten Baum, der bereits auf der Straße liegt, ist der Schaden nur  mit einer Vollkaskoversicherung abgedeckt, da es sich hierbei um einen  Unfall handelt“, ergänzt Schnitzler.
Haftungsfrage klären
Aber  auch Autobesitzer, die keine Kaskoversicherung haben, können auf  Leistungen hoffen, wenn jemand anderes für den Schaden verantwortlich  ist. „Beschädigt beispielsweise ein umgestürzter Baum den parkenden  Wagen, weil Hauseigentümer ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht  nachgekommen sind, müssen diese haften“, so der ERGO Experte. „Denn sie  sind verpflichtet, zumutbare Maßnahmen zum Schutz Dritter zu veranlassen  und ihr Grundstück so zu sichern, dass keine Gefahr davon ausgeht.“ Das  schließt zum Beispiel auch die Sicherung von Müllcontainern ein. Für  Werbetafeln, Straßenschilder, Parks, Baustellen und Co. liegt die  Haftung bei den jeweiligen Firmen oder der Gemeinde. „Wichtig:  Geschädigte können nur mit Geld rechnen, wenn die  Verkehrssicherungspflicht nicht eingehalten wurde“, erklärt Schnitzler.  „Das ist meist vom Einzelfall abhängig und für Kfz-Besitzer oft  schwierig zu beweisen.“
Schäden umgehend melden
Wer nach einem  Sturm Dellen oder gesprungene Scheiben an seinem Pkw vorfindet, sollte  diese umgehend bei seiner Versicherung melden. Dafür ist es wichtig,  alle Schäden detailliert zu dokumentieren – am besten mit Fotos. „Ist  jemand anderes der Verursacher, ist es außerdem sinnvoll, Beweise zu  sichern und wenn möglich Zeugen zu finden“, so der Kfz-Experte von ERGO.  Zur Ermittlung der Schadenhöhe schicken Versicherungen dann häufig  einen Gutachter. Schnitzler rät, dessen Einschätzung abzuwarten, bevor  das Auto in die Werkstatt kommt. Er empfiehlt zudem, auch beschädigte  Gegenstände, etwa einen abgerissenen Seitenspiegel, nicht vor der  Schadenregulierung zu entsorgen.
Unterwegs während eines Sturms
Am  sichersten ist es, das Auto während eines Sturms nicht zu bewegen.  „Lässt sich eine Fahrt nicht vermeiden oder braut sich währenddessen  plötzlich ein Unwetter zusammen, sollten Fahrer die Geschwindigkeit  reduzieren, um eine bessere Bodenhaftung zu haben“, weiß der  Kfz-Experte. „Besondere Vorsicht gilt auf Brücken sowie beim Überholen  von Lastwagen und Bussen, denn hier können schnell heftige Böen  auftreten.“ Beim Vorbeifahren ist es sinnvoll, darauf zu achten,  ausreichend Abstand zu lassen. Erfasst eine Windböe den Wagen, rät  Schnitzler, Ruhe zu bewahren und kontrolliert gegenzulenken, um in der  Spur zu bleiben.
Quelle: ERGO Group 
Sturmschäden am Auto
Wer haftet, welche Versicherung zahlt und wie sich Kfz-Besitzer vor Sturmfolgen schützen
Veröffentlicht am: 20.09.2024
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